Governance Transfer by Regional Organizations: Following a Global Script?
Seit Ende des Kalten Krieges haben Internationale Organisationen und Staaten Programme entwickelt, um „Gutes Regieren“ in Mitgliedstaaten und Drittländern zu fördern. Regionalorganisationen sind als Vermittler zwischen nationalen und globalen Institutionen wichtig für solche Governance-Transfers. Dieses Papier erfasst den Governance-Transfer von neun Regionalorganisationen in den Amerikas, Afrika, Asien und im Mittleren Osten. Dabei analysieren wir die Ziele, Ansätze und Instrumente für die Schaffung oder Veränderung von Institutionen in Zielländern. Dieser Vergleich zeigt Ähnlichkeiten bei Standards und Instrumenten, was auf die Ausbreitung eines „globalen Skripts“ für Governance hindeutet. Allerdings unterscheiden sich Organisationen auch darin, wie und wann sie bestimmte Governance-Institutionen in Mitgliedstaaten vorschreiben und fördern. Die Diffusions- und Vergleichende Regionalismusforschung ist auf einen solchen Doppelbefund schlecht vorbereitet. Unser Papier schlägt einen stärker auf Akteure fokussierten Ansatz vor, der Governance-Transfer als Konsequenz staatlicher Entscheidungen ansieht. Wir identifizieren Faktoren, die einerseits die Nachfrage nach solchen Prozessen und andererseits ihre institutionelle Ausgestaltung beeinflussen.