Ehemalige MZES-Wissenschaftlerinnen Zerrin Salikutluk und Stefanie Heyne erhalten WOVEN-Publish-Preis

Die Senatskommission für Gleichstellung der Universität Mannheim hat den Artikel „Wer ist tatsächlich benachteiligt? Die Wirkung traditioneller Geschlechterrollen auf schulische Leistungen und elterliche Aspirationen in deutschen und türkischen Familien“ der ehemaligen MZES-Forscherinnen Zerrin Salikutluk und Stefanie Heyne mit dem WOVEN-Publish-Preis ausgezeichnet. Zerrin Salikutluk ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Soziologie, Gesellschaftsvergleich von Prof. Dr. Irena Kogan. Stefanie Heyne ist Soziologin an der Universität Bamberg.

Der Artikel befasst sich sowohl mit traditionellen Geschlechterrollen als Grund für die Benachteiligung von Mädchen als auch dem Zusammenhang von schlechtem Abschneiden von Jungen im Bildungssystem mit traditionellen Männlichkeitsvorstellungen. Empirische Analysen der Daten aus den MZES-Projekten „Junge Migranten im deutschen und israelischen Bildungssystem“ und „Children of Immigrants Longitudinal Survey in Four European Countries“ zeigen, dass türkischstämmige Eltern dann niedrigere Bildungsziele für ihre Töchter haben, wenn die Mütter in der Familie nicht erwerbstätig sind. Normative Einstellungen der Eltern zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung hingen dagegen nicht mit den Bildungsaspirationen für ihre Kinder zusammen. Bei schulischen Leistungen im Fach Mathematik kristallisiert sich hingegen ein Nachteil für türkischstämmige Jungen heraus, wenn diese traditionelle Einstellungen haben. Für deutsche Eltern und Jugendliche finden sich keine derartigen Zusammenhänge. Der Artikel wird in der Zeitschrift Soziologie erscheinen.

Der mit 500 Euro dotierte WOVEN-Publish-Preis wird einmal im Semester für eine herausragende Publikation im Bereich Gender und Diversityforschung vergeben.