Lorenz-von-Stein-Preis für den früheren MZES-Mitarbeiter David Kretschmer

Der Soziologe David Kretschmer hat für seine herausragende Dissertation mit dem Titel „Gender(ed) Segregation? Gender, Gender-Related Norms, and the Interreligious and Cross-Gender Friendships of Muslim Youth in Germany“ den diesjährigen Lorenz-von-Stein-Preis erhalten. Die Lorenz-von-Stein-Gesellschaft zeichnet jährlich die beste Dissertation aus der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim aus. Das Preisgeld beträgt 1.000 Euro.

In seiner Dissertation untersucht Kretschmer die sozialen Dynamiken, die Freundschaftsbeziehungen muslimischer Jugendlicher in Deutschland beeinflussen. Er erforscht, wie Geschlecht und religiöse Normen die Bildung von interreligiösen und geschlechtsübergreifenden Freundschaften gestalten. Mit einer detaillierten Analyse sozialer Interaktionsmuster identifiziert Kretschmer bedeutende, auch geschlechtsspezifische, Unterschiede, die von kulturellen und religiösen Faktoren geprägt sind. Die Arbeit zeigt die Herausforderungen, vor denen muslimische Jugendliche bei der Bildung vielfältiger sozialer Netzwerke stehen und deutet darauf hin, dass tief verwurzelte Normen die soziale Integration und den breiteren interkulturellen Dialog in der deutschen Gesellschaft erheblich beeinflussen.

David Kretschmer war von 2017 bis 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter des MZES und trug vor allem zu den beiden Projekten „Freundschaft und Identität in der Schule“ und „Religion, Religiosität und die sozial-identifikative Integration muslimischer Jugendlicher“ bei. Seit 2023 ist er Postdoctoral Prize Research Fellow am Nuffield College der Universität Oxford.

(4. Juli 2024)