Neuer Vorstand und Drittmittelrekord am MZES

Der Soziologe Professor Dr. Frank Kalter ist neuer Direktor des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung (MZES) der Universität Mannheim. Kalter (im Bild rechts) folgte zum Beginn des Mannheimer Frühjahrssemesters Anfang Februar 2014 turnusgemäß auf den Politikwissenschaftler Professor Dr. Rüdiger Schmitt-Beck (im Bild links), der nach dreijähriger Amtszeit als Direktor und insgesamt vier Jahren im Vorstand des MZES aus dem Gremium ausscheidet.

Frank Kalter gehörte dem dreiköpfigen Vorstand des MZES bereits seit September 2009 als Leiter des Arbeitsbereichs A "Die europäischen Gesellschaften und ihre Integration" an. Diese Position übernimmt mit Professor Dr. Bernhard Ebbinghaus nun kommissarisch ein ehemaliger Direktor des MZES, ehe voraussichtlich im Sommer die Soziologin Professor Dr. Irena Kogan an die Spitze des Arbeitsbereichs A rückt. Komplettiert wird der neue Vorstand durch den Politikwissenschaftler Professor Dr. Marc Debus, der als Leiter des Arbeitsbereichs B "Die politischen Systeme Europas und ihre Integration" dem langjährigen Vorstandsmitglied Professor Dr. Jan van Deth nachfolgt.

Anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts 2013 dankte Frank Kalter den scheidenden Vorstandsmitgliedern: "Rüdiger Schmitt-Beck und Jan van Deth können mit Stolz auf eine enorm erfolgreiche und zugleich sehr arbeitsintensive Zeit an der Spitze des größten Instituts der Universität Mannheim zurückblicken. Für dieses Engagement möchte ich beiden im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MZES danken."

Insgesamt 6,3 Millionen Euro für Forschung zu Jugendarbeitslosigkeit, Migration und Europawahl

2013 war mit rund 6,3 Millionen Euro an eingeworbenen Drittmitteln das erfolgreichste Jahr seit Gründung des MZES im Jahr 1989. Im langjährigen Durchschnitt liegt diese Summe bei über drei Millionen. Die 2013 eingeworbenen Gelder fließen unter anderem in den von der EU geförderten Forschungsverbund CUPESSE zur Bekämpfung der europäischen Jugendarbeitslosigkeit unter Leitung der Politikwissenschaftlerin Professor Dr. Jale Tosun. Weitere der insgesamt rund 60 MZES-Projekte widmen sich beispielsweise der im Mai anstehenden Europawahl, der Integration von Einwandererkindern im internationalen Vergleich sowie der Demokratie und Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg.

"Ziel des neuen Vorstands wird sein, das Institut auch im 25. Jahr seines Bestehens und darüber hinaus so erfolgreich auf Kurs zu halten. Neue Impulse wollen wir beispielsweise in Form einer noch stärker interdisziplinären Ausrichtung unserer Forschung setzen", so MZES-Direktor Frank Kalter. So sind neben Projekten aus der Soziologie und der Politikwissenschaft auch Forschungsvorhaben aus den Bereichen der Sozialpsychologie, der Ökonomie sowie der Medien- und Kommunikationswissenschaft für das im Herbst in Kraft tretende neue Forschungsprogramm vorgesehen.

Drittmittelfinanzierung gewährleistet hohe Qualität der Forschung

Während das MZES eine Grundfinanzierung im Rahmen des Universitätshaushaltes vom Land Baden-Württemberg erhält, müssen für die einzelnen Forschungsprojekte grundsätzlich jeweils eigene Mittel eingeworben werden. Geldgeber sind neben der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Europäischen Union auch das Land Baden-Württemberg, der Bund sowie private Stiftungen der Forschungsförderung.

"Der Grundsatz der drittmittelfinanzierten Forschung ist wichtiger Bestandteil unserer Qualitätskontrolle", betont Professor Kalter. Projektanträge werden vor Einreichung unter anderem vom international besetzten wissenschaftlichen Beirat des Instituts begutachtet. Anschließend entscheiden die Fördereinrichtungen in einem beidseitig anonymisierten Verfahren über die Anträge. "Bewilligte Anträge bestätigen somit auch immer die Qualität unserer Arbeit", so Kalter. "An diesem bewährten Prinzip wollen wir festhalten."

Internationalität und empirisch-analytische Ausrichtung als Markenzeichen

Mit derzeit rund 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist das MZES die größte sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtung einer deutschen Universität. Besonderes Augenmerk gilt der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, etwa in Form projektbezogener Promotionsmöglichkeiten sowie mit Hilfe von Post-Doc Fellowships, die die Ausarbeitung eigener Forschungsvorhaben ermöglichen.

Die Forschung des MZES ist theorieorientiert und der empirisch-analytischen Tradition sozialwissenschaftlicher Methodologie verpflichtet. Sie stützt sich auf länderübergreifend vergleichende und mehrebenenanalytische Ansätze und verknüpft soziologische mit politikwissenschaftlichen Perspektiven. Sein spezifisches Profil verleiht dem MZES eine unverwechselbare und führende Position in der einschlägigen internationalen Forschungslandschaft. Das Institut unterhält Kooperationen mit über 150 wissenschaftlichen Einrichtungen in Europa und weltweit.