Menschen im Südwesten sind zufrieden mit der Demokratie, wünschen aber mehr Mitbestimmung

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts "Demokratie-Monitoring Baden-Württemberg" der Baden-Württemberg Stiftung wurden heute im Stuttgarter Landtag präsentiert. Die Studie ist in Zusammenarbeit mit den Universitäten Mannheim, Tübingen, Stuttgart, Freiburg und dem Städtetag entstanden. Das Mannheimer Teilprojekt „Bürger und Demokratie in Baden-Württemberg" haben die Politikwissenschaftler Professor Dr. Jan van Deth, Professor Dr. Rüdiger Schmitt-Beck (beide Universität Mannheim), Professor Dr. Thorsten Faas (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Sarah Perry (Universität Mannheim) am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) konzipiert und durchgeführt.
Sarah Perry stellte die Ergebnisse der Mannheimer Studie im Stuttgarter Landtag vor. Die Sozialforscherin sieht die Demokratie im Südwesten in guter Verfassung: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerung mit dem Funktionieren der Demokratie in Baden-Württemberg durchaus zufrieden ist und dass sich die Menschen stark mit ihrem Bundesland identifizieren. Sie bewerten die politischen Institutionen und Amtsträger positiv, beteiligen sich an Aktivitäten von Vereinen und Verbänden, nutzen verschiedene Formen politischer Beteiligung und informieren sich über das politische Geschehen. Allerdings finden wir auch klare Unterschiede zwischen sozioökonomischen Gruppen, zwischen Älteren und Jüngeren und zwischen städtischen und ländlichen Gebieten", so Perry.
Beispielsweise seien Personen mit höherem sozioökonomischem Status zufriedener mit ihrem Leben. Das äußere sich auch in einem stärkeren Vertrauen in die Politik und einer überdurchschnittlichen Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie und den Leistungen politischer Institutionen. Bei sozial nicht so gut gestellten Gruppen sowie bei jungen Erwachsenen sei die Zufriedenheit deutlich geringer ausgeprägt. Die Mannheimer Wissenschaftler empfehlen der Politik daher, sich bei Initiativen zur Verbesserung der Demokratie insbesondere auf jüngere Generationen und Personen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status zu konzentrieren. (Pressemitteilung 06.05.2015; siehe PDF für gesamten Text)