Demokratie Monitor
Ziel des Demokratie-Monitoring als Instrument der praxisorientierten politischen Analyse ist es, empirische Daten zu sammeln und zu analysieren, um das Funktionieren von Demokratien systematisch zu bewerten und Möglichkeiten für Verbesserungen aufzuzeigen. Es basiert auf einer detaillierten Beschreibung der demokratischen Einstellungen und partizipativen Orientierungen der Bürgerinnen und Bürger sowie ihrer Einschätzungen bezüglich des Funktionierens der jeweiligen Demokratie. Zu diesem Zweck werden in der Regel zwei sich ergänzende Instrumente eingesetzt: repräsentative Bürgerbefragungen und Fokusgruppendiskussionen zu bestimmten Themen (Demokratieverständnis, Erwartungen an die Kommunalpolitik, Leistungsbeurteilungen usw.).
Vor diesem Hintergrund waren die Hauptziele des Projekts die folgenden: (1) die Sammlung von Daten für eine systematische Bewertung der Funktionsweise der Demokratie auf kommunaler und staatlicher Ebene, (2) die Entwicklung von Erklärungen für Unterschiede und (3) die Analyse der Qualität der Demokratie auf der Grundlage regionaler, nationaler und internationaler Vergleiche sowie europäischer Vergleiche (unter Verwendung von Daten aus dem European Social Survey).
Im Rahmen des Projekts hat das Projektteam drei Umfragen auf der Grundlage von Zufallsstichproben von Bürgern im Alter von 15 Jahren und älter durchgeführt: Die erste Umfrage fand 2012/13 in der Stadt Mannheim statt (Demokratie-Audit Mannheim (DAMA)), die beiden anderen Umfragen im Land Baden-Württemberg in den Jahren 2013/14 und 2016/17 (Bürger und Demokratie in Baden-Württemberg (BDBaWü)). Die DAMA-Umfrage wurde zudem durch Fokusgruppen ergänzt. Diese Studien deckten ein breites Spektrum von Dimensionen bürgerschaftlicher Orientierungen ab, darunter Einstellungen zu Demokratie und demokratischen Institutionen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene des föderalen politischen Systems Deutschlands, partizipative Erfahrungen und Orientierungen sowie politisches Kommunikationsverhalten. Darüber hinaus lag in der dritten Umfrage ein besonderer Schwerpunkt auf populistischen Einstellungen.
Auf Konferenzen und öffentlichen Veranstaltungen wurden die Ergebnisse dieser Studien kommunalen und staatlichen Funktionsträgern, (politisch) aktiven Bürgern und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus mündeten sie in mehrere wissenschaftliche Publikationen (einen Sammelband zum DAMA sowie Beiträge zu zwei Bänden, die von der Baden-Württemberg Stiftung zu zentralen Ergebnissen der BDBaWü-Umfragen herausgegeben wurden). Darüber hinaus werden die Daten im Rahmen eines Promotionsvorhaben zu Ebenen und Hintergründen der politischen Unterstützung auf der Grundlage der Effektivität und Legitimität ausgewertet.