digilog@bw—Dynamiken der Partizipation in Zeiten der Digitalisierung
Dieses Projekt untersuchte die Wirkung des Online-Verhaltens auf politische Einstellungen und Partizipation. Zwar gehörten die Analyse von Beziehungen von unten nach oben und von oben nach unten im Prozess des Agenda Setting zu den ursprünglichen Zielen des Projekts, aber wegen der Covid-19-Pandemie, um die sich zwei von drei Jahren der Projektlaufzeit gesellschaftlich und politisch alles drehte, mussten diese angepasst werden. Daher untersuchte das Projekt das Ausmaß, in dem das Online-Verhalten die Auswirkungen externer Schocks wie eine Pandemie oder der Krieg in der Ukraine auf politische Präferenzen moderiert. Diesbezüglich nahm sich das Projekt auch der Frage an, wie eine Informationsdiät Einstellungen zur Impfung und Desinformation beeinflusst.
Zwischen November 2020 und Oktober 2021 wurde eine Panel-Umfrage in drei Wellen mit mehr als 3.200 Befragten und über 1.000 Endteilnehmern durchgeführt. Im Mai/Juni 2022 starteten wir eine Querschnittserhebung, in die unter anderem auch Fragen zu Sexismus, Klimawandel, Krieg in der Ukraine und Erfahrung mit mobilem Arbeiten einbezogen wurden. Die Studie hatte ca. 1.800 Teilnehmer. Schließlich führten wir im November/Dezember 2022 ein Online-Umfrage-Experiment durch, an dem ca. 3.000 Menschen teilnahmen. Alle Datensätze sind öffentlich beim GESIS-Archiv verfügbar.
Unsere Ergebnisse betonen den maßgeblichen Einfluss von Desinformation und Informationsdiät auf politische Präferenzen und Einstellungen. Mehrere Beiträge, die sich auf die Daten stützen, wurden bei Fachzeitschriften eingereicht. Die Ergebnisse wurden im Rahmen von Digilog-Kolloquia, der EPSA-Konferenz und auf dem DVPW-Kongress präsentiert. Die Projektmitarbeiter haben auch Blog-Beiträge verfasst und in Veranstaltungen des digilog@bw-Konsortiums der Öffentlichkeit vorläufige Ergebnisse des Projekts vorgestellt.