Einstellungen der Bürger Europas zur Erwerbstätigkeit Älterer: Muster und Trendentwicklungen im Zuge des institutionellen Paradigmenwechsels von der Frühverrentung zum „Aktiven Altern“

Fragestellung/Ziel: 

Vor dem Hintergrund des absehbaren demographischen Wandels haben verschiedene europäische Staaten seit Mitte der 1990er Jahre einen ‘politischen Paradigmenwechsel’ von der Förderung eines vorzeitigen Ruhestands hin zu einer Politik des ‘aktiven Alterns’ vollzogen. Einen wesentlichen Bestandteil dieses programmatischen Wandels stellen arbeitsmarkt-, renten- und bildungspolitische Reformen dar, die die existierenden Anreize für einen vorzeitigen Ruhestand verringern und es älteren Arbeitnehmern erleichtern sollen, länger im Erwerbsleben zu verbleiben. Bemerkenswerterweise liegen bislang kaum empirische Befunde zu der Frage vor, inwiefern dieser politische Paradigmenwechsel durch einen Wandel der vormals dominanten „Frühverrentungskultur“, d.h. der individuellen Erwartung und Befürwortung eines vorzeitigen Ruhestandes, begleitet wird. Vor diesem Hintergrund verfolgt das Forschungsprojekt das Ziel, die individuellen Ruhestands- und Erwerbspräferenzen zukünftiger Ruheständler sowie deren Bewertung der aktueller politischen Reformbestrebungen anhand von Surveydaten systematisch zu rekonstruieren. In einer ersten Phase wird das Projekt hierzu auf Basis verschiedener institutioneller Makroindikatoren eine systematische Typologie zentraler Trends und Reformen in den o.g. Politikfeldern erarbeiten. In einem zweiten Schritt sollen die hieraus resultierenden 'Typen' anhand von international vergleichenden Surveydaten (SHARE, European Social Survey, Eurobarometer) mit Trends und Entwicklungsmustern individueller Einstellungen und Präferenzen verglichen werden. Neben der Analyse von allgemeinen Trends auf nationaler Ebene verfolgt das Projekt zudem das Ziel zu untersuchen, inwiefern sich unter unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen spezifische ‚Problemgruppen‘ (etwa im Hinblick auf Geschlecht, Qualifikation, Bildung oder Arbeitsplatzbedingungen) spezifische Problemgruppen herausbilden, bei denen individuelle Präferenzen und politische Erwartungen deutlich divergieren.

Fact sheet

Laufzeit: 
2013
Status: 
discontinued
Datenart: 
Surveydaten (SHARE, ESS, Eurobarometer u.a.), institutionelle Makrodaten (OECD, Eurostat, MISSOC u.a.)
Geographischer Raum: 
Europa (EU-27)

Veröffentlichungen