Essays on Transnational and Interethnic Mate Selection in Germany

Fragestellung/Ziel: 

Dieses Projekt untersucht, inwiefern kulturelle Faktoren die Vorliebe von in Europa lebenden Migranten für einen Partner aus der eigenen ethnischen Gruppe im Aufnahmeland oder sogar für einen Partner aus dem Herkunftsland, gegenüber einem einheimischen Partner, und Unterschiede in Partnerwahlmustern zwischen ethnischen Gruppen bestimmen. Bisherige Studien versuchten diese Unterschiede innerhalb und zwischen Gruppen zumeist durch Differenzen in sozio-ökonomischen und strukturellen Merkmalen zu erklären, konnten diese jedoch nicht vollständig erklären. Wir nehmen an, dass zusätzlich kulturelle Faktoren wie Sprachfähigkeiten, traditionelle und ethnische Werte, sowie die Religionszugehörigkeit und damit verbundene religiöse Normen eine wichtige Rolle in der Partnerwahl spielen, aber auch die Familie Einfluss ausübt. Das Projekt besteht aus drei Teilprojekten, die sich jeweils auf einzelne Aspekte konzentrieren.
Ein Teilprojekt sollte die Bedeutung kultureller Faktoren mithilfe der Wert-Erwartungstheorie und den Daten des SOEP analysieren. Nach abgeschlossener Aufbereitung des Datensatzes musste das Teilprojekt aufgrund zu geringer Fallzahlen leider abgebrochen werden.
Ein weiteres Teilprojekt untersucht den Einfluss der Eltern auf die Partnerwahl. Dabei können sie direkten Einfluss nehmen, indem sie Druck auf ihren Nachwuchs ausüben oder die Kinder potentielle Partner über das familiäre Netzwerk kennenlernen. Außerdem beeinflussen Eltern durch Sozialisation auch indirekt die Partnerwahl ihrer Kinder. Sie fungieren als Rollenbilder (soziales Lernen), geben Werte an ihren Nachwuchs weiter (kulturelle Reproduktion) und beeinflussen ihre soziale Positionierung. Zur empirischen Analyse wurden die Daten der „The Integration of the European Second Generation (TIES)“-Studie für Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Belgien, Schweden und Österreich aufbereitet. Sie enthalten Informationen von jungen Erwachsenen türkischer, marokkanischer und ex-jugoslawischer Herkunft. Sie werden derzeit ausgewertet. Erste Ergebnisse scheinen die angenommene Bedeutung der Eltern bei der Partnerwahl zu bestätigen.
Das dritte Teilprojekt beschäftigt sich mit der Bereitschaft der einheimischen Bevölkerung, eine interethnische Partnerschaft einzugehen. Möglicherweise lassen sich die Partnerwahlmuster auch zum Teil durch Vorurteile gegenüber manchen Ethnien durch Einheimische erklären. Für dieses Teilprojekt erfolgte eine Literaturrecherche.
Die Arbeit am Projekt wurde durch einjährige Elternzeit unterbrochen. Das Projekt wird außerhalb des MZES weitergeführt.

Fact sheet

Finanzierung: 
CDSS/MZES
Laufzeit: 
2010 bis 2013
Status: 
beendet

Veröffentlichungen