Flexibilität und Stabilität institutionalisierter internationaler Verhandlungssysteme
Fragestellung/Ziel:
Die Institutionalisierung von internationalen Verhandlungssystemen trägt zur Effektivität und Effizienz von Regieren jenseits der Staatlichkeit bei, wenn die richtige Balance zwischen Stabilität und Flexibilität getroffen wird. Nach dieser Balance fragt das Projekt aus der Perspektive des reflexiven Institutionalismus, der die Rolle von Leitideen und institutionellem Design betont. Die Produktion und Diffusion von Leitideen fördert zunächst die Stabilisierung und Institutionalisierung multilateraler Verhandlungen. Einmal institutionalisiert werden Leitideen durch die Evozierung in institutionellen Rechtfertigungs-, Argumentations- und Überzeugungsprozessen immer wieder bestätigt und reproduziert und werden so zum Hindernis für flexible Anpassungen des Systems. Das Projekt hat in drei Fallstudien untersucht wie diese Hindernisse überwunden werden können, ohne die Stabilität der institutionalisierten Kooperation zu gefährden. Die Anschlussfähigkeit neuer Ideen, die Aktivitäten des Ideen-Managements institutioneller Akteure sowie das Design institutioneller Kanäle, in denen eine Verständigung über neue Leidideen stattfinden kann, sind dabei für den Erfolg entscheidend.