Individuelle Reaktionen auf internationale Demokratisierungsmaßnahmen (IRIDA)
Das Projekt untersuchte Einmischungen ausländischer politischer Akteure in nationale Wahlen. Es verfolgte dabei drei breitangelegte Ziele: die Entwicklung einer theoretisch brauchbaren Definition von ausländischen Einmischungen in Wahlen, die Entwicklung eines theoretischen Rahmens zur Erklärung des Auftretens von Interventionen und die Erhebung von Daten zur Überprüfung von Hypothesen. Wir konzeptualisierten zunächst verschiedene Typen von Einmischungen in Wahlen durch externe Akteure: Evaluierungen (ob es wie gewünscht offene Wahlen gab) und Interventionen (Unterstützung einzelner Kandidaten und das Versprechen von Unterstützungsleistungen für den Fall positiver Evaluationsergebnisse). Das Projekt entwickelte eine Theorie über den Einfluss unterschiedlicher Kombinationen von Interventionen auf die individuellen Einstellungen gegenüber demokratischen Rechten, gegenüber bestimmten politischen Parteien und gegenüber externen Akteuren. Die Theorie geht davon aus, dass die individuellen Reaktionen von den Einstellungen der befragten Person gegenüber der Regierungspartei und gegenüber dem externen Akteur, zusammen mit den erwarteten Vorteilen einer Zustimmung zur Position der externen Akteure abhängen. Im Projekt wurden neue und innovative Daten zu Einmischungen externer Akteure in den Prozess und zugunsten von einzelnen Kandidaten für ausgewählte Länder in Europa und weltweit erhoben. Eines der Hauptergebnisse ist beispielsweise, dass die politische Polarisierung in den Zielländern, in Kombination mit der Konstellation der Interessen der externen Akteure, Einmischungen in Wahlen erklärt.