Oszillationen des Sozialkapitals in Zeiten der Wirtschaftskrise: Der Fall der europäischen Demokratien

Fragestellung/Ziel: 

Das Projekt zielte darauf ab zu untersuchen, in welchem Maße schwere Wirtschaftskrisen das Niveau des Sozialkapitals in Gesellschaften beeinträchtigen können. Unsere Studie konzentrierte sich auf Europa und hier insbesondere auf die Veränderungen beim Niveau des Sozialkapitals unter Berücksichtigung der Stärke der Institutionen des jeweiligen Landes. Die Datenanalysen im Rahmen des Projektes hatten zwei Ausrichtungen.

Die erste beinhaltete die Untersuchung von Zeitreihendaten des European Social Survey (ESS) zu sozialem und politischem Vertrauen. Ziel war es, unter Verwendung einiger "Krisen"-Indikatoren, wie dem Ausmaß der Arbeitslosigkeit oder der Entwicklung des Bruttosozialprodukts, für 27 europäische Länder die Schwankungen beim Niveau des Sozialkapitals zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigten die Bedeutung der bestehenden institutionellen Rahmenbedingungen auf: Länder mit stärkeren Institutionen waren sozusagen weitaus besser gegen die zerstörerischen Auswirkungen wirtschaftlicher Strapazen gewappnet.

Die zweite Ausrichtung bezog als spezielle Fallstudie Griechenland mit ein. Hier war es das Ziel zu untersuchen, ob die Krise des Landes nicht nur wirtschaftlichen, sondern in bedeutendem Ausmaß auch gesellschaftspolitischen Ursprungs ist. Zu diesem Zweck wurden insbesondere Aspekte des sozialen und institutionellen Vertrauens berücksichtigt. Die Untersuchung bestätigte im Wesentlichen, dass die Krise Griechenlands ebenso sozialen und politischen wie ökonomischen Ursprungs ist. Dieser Befund wurde in "Representation" veröffentlicht.

Fact sheet

Finanzierung: 
MZES
Laufzeit: 
2013 bis 2015
Status: 
beendet
Datenart: 
Umfrage, Makro-Indikatoren
Geographischer Raum: 
Europa

Veröffentlichungen