Partnerschaftsbildung von Geflüchteten in Deutschland (PARFORM)
Das Projekt untersucht den Prozess der Partnerschaftsbildung von neu angekommenen (männlichen) Einwanderern im Kontext ungleicher Geschlechterverteilung und ausgeprägter kultureller und sozialer Distanz der Neuankömmlinge zur autochthonen Mehrheitsbevölkerung der Gastländer. Dabei bezieht es beide Perspektiven ein, d. h. es wird das Zusammenspiel zwischen (subjektiven) Einstellungen in der Mehrheitsbevölkerung der Aufnahmegesellschaft und den individuellen Präferenzen und Einschränkungen der Einwanderer untersucht. Da transnationale Ehen bei Zuwanderern, insbesondere Muslimen, häufig vorkommen, ist diese Art der Partnerwahl für das Projekt von besonderem Interesse.
Das Projekt befindet sich derzeit in der Erhebungsphase der ersten Welle von Daten zu den Partnerschaftsbildungsprozessen von Flüchtlingen. Das infas Institut für angewandte Sozialwissenschaften führt Interviews mit Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan in Deutschland durch. Darüber hinaus hat das Projektteam erste Analysen der Daten durchgeführt, die im Rahmen von PARFORM-Modulen im Deutschen Internetpanel (GIP) und der CILS4EU-DE-Befragung erhoben wurden. Die Ergebnisse wurden auf dem 2. IMES-"Workshop on Immigration, Integration, and Attitudes" am ZEW in Mannheim, auf dem "41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie" (DGS) in Bielefeld, auf dem Seminar des Research Master in Sociology and Demography an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona und auf dem Workshop "Analytical Sociology: Theory and Empirical Applications" in Venedig präsentiert. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse für Zeitschriftenartikel und weitere Präsentationen auf internationalen Konferenzen aufbereitet. Ein Papier, das auf den Daten der Tiefeninterviews basiert, ist bereits bei einer Zeitschrift eingereicht.