Das Dissertationsvorhaben widmete sich der Untersuchung des politischen Wissens von Erstklässlern. Neben dem Niveau wurde die Entwicklung des Wissens innerhalb des ersten Grundschuljahres analysiert. Als Erklärungsfaktoren wurden ökonomische, kulturelle und soziale Ressourcen der eigenen Familie und der besuchten Grundschule berücksichtigt. Das Dissertationsvorhaben verwendete dazu mehrere innerhalb des Projektes "Demokratie leben lernen" (DLL) am MZES erhobenen Datenbasen. Innerhalb des Projektes wurden im Schuljahr 2004/05 etwa 750 Grundschüler am Anfang und am Ende ihres ersten Schuljahres mit einem standardisierten Fragebogen zu ihren politischen Kenntnissen und Fähigkeiten befragt (Panelbefragung). Zusätzlich erfolgte eine Befragung ihrer Eltern (Vater und Mutter) und der Lehrer der Kinder. Das Dissertationsvorhaben widmete sich zunächst der Entwicklung eines politischen Wissensbegriffs von Kindern. Familiäre und schulische Einflüsse wurden anschließend in ökonomische, kulturelle und soziale Ressourcen differenziert und operationalisiert. Ergebnisse: Kinder im ersten Grundschuljahre verfügen bereits über politisches Wissen und unterscheiden zwischen Wissensbereichen. Familiäre und schulische Ressourcen beeinflussen sowohl das Niveau als auch die Entwicklung ihres politischen Wissens positiv. Je nach Kapitalart, Wissensbereich und Zeitpunkt bestehen allerdings unterschiedliche Einflüsse. Zu Schuljahresbeginn besitzen insbesondere kulturelle familiäre Ressourcen positiven Einfluss auf das politische Wissensniveau. Schulische Ressourcen besitzen hingegen teilweise kompensatorischen Einfluss. Für die Wissensniveauentwicklung sind je nach Wissensbereich familiäre und schulische Ressourcen von unterschiedlicher Relevanz.