Towards a Fractured Global Order? Deglobalization Dynamics and the Distributional Conflict between Globalists and Nationalists (DEGLOBALIZE)

Fragestellung/Ziel: 

Der Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt erste Anzeichen dafür, dass sich die Ära der stetig zunehmenden Globalisierung ihrem Ende neigen könnte. Politische Bewegungen, die für Deglobalisierung in wirtschaftlicher, sozialer und politischer Hinsicht eintreten, gewinnen in vielen Demokratien an Boden und haben in einigen von ihnen bereits Machtpositionen erlangt. Die zugrunde liegenden „Deglobalisierungdynamiken“ zu verstehen, ist eine zentrale Herausforderung für die Sozialwissenschaften. Dieses Projekt widmet sich dieser Aufgabe mit einer mikrofundierten Perspektive auf die Verteilungskonflikte zwischen Befürwortern und Gegnern der Globalisierung. Mit Fokus auf den Wähler-Eliten-Nexus wird untersucht, wie Wählerforderungen nach Deglobalisierung entstehen, wie sie politische Eliten in der internationalen Politik beeinflussen und wie antiglobalistische Machteliten Politik beeinflussen. Das Ziel ist ein umfassendes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Wählern und Eliten, die zu Deglobalisierung führen.

Sowohl der theoretische Rahmen als auch die empirische Strategie des Projekts zeichnen sich durch die Integration von Ansätzen auf Makro- und Mikroebene aus. Auf theoretischer Ebene verbindet das Projekt jüngste Erkenntnisse über die moralischen Grundlagen politischen Verhaltens und das Spannungsfeld zwischen universalistischen und kommunitaristischen Werten mit Forschung in der internationalen politischen Ökonomie zu den gesellschaftlichen Auswirkungen von Globalisierungsschocks. Diese theoretische Synthese liefert neue Hypothesen über die grundlegenden Ursachen des Konflikts zwischen Globalismus und Nationalismus. Empirisch kombiniert das Projekt die Analyse natürlicher Experimente mit eigens gestalteten Umfrageexperimenten. Mit einem empirischen Fokus auf die Europäische Union (EU), ihre Institutionen und ihre Mitgliedsländer will das Projekt lokale Globalisierungsschocks im Bereich Outsourcing, Migration, Umverteilung und der Wahl globalisierungsskeptischer Machteliten untersuchen. In Umfrageexperimenten werden dann speziell betroffene Regionen untersucht, um den Mechanismen hinter den beobachteten Deglobalisierungsdynamiken auf individueller Ebene nachzugehen.

Fact sheet

Laufzeit: 
2024 bis 2029
Status: 
geplant
Datenart: 
European Social Survey, Eurobarometer, German Internet Panel, andere nationale Haushaltsumfragen, eigene Umfragen, etc.
Geographischer Raum: 
Europäische Union, EU-Institutionen, EU-Mitgliedsländer

Veröffentlichungen