Auf der Grundlage einer mittelfristigen Analyse zeigt der Beitrag Kontinuität und Wandel in Wahlverhalten und Parteiensystem des vereinten Deutschlands auf. Die Muster und Bestimmungsgründe des Wahlverhaltens scheinen keinem grundlegenden Wandel zu unterliegen, sondern allenfalls vorübergehend ereignisspezifisch zu variieren. Zugleich zeichnen sich deutliche Verschiebungen von Aggregatvolatilität, Parteibindungen und Mustern der Wahlbeteiligung ab, welche die Bedingungen des politischen Wettbewerbs zumindest mittelfristig verändern könnten. Sofern man nach einer Zäsur im elektoralen Prozess sucht, wird man sie zwischen den Wahlen 2005 und 2005 finden, nicht jedoch zwischen 2009 und 2013. Abschließend diskutiert der Beitrag mögliche Entwicklungen von Wahlverhalten und Parteienwettbewerb.