Julia Partheymüller, Rüdiger Schmitt-Beck
Eine "soziale Logik" der Demobilisierung: Einflüsse politischer Gesprächspartner auf Wahlbeteiligung und -enthaltung bei der Bundestagswahl 2009

S. 496-513 in: Bernhard Weßels, Harald Schoen, Oscar W. Gabriel (Hrsg.): Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 2009. 2013. Wiesbaden: Springer VS

Die Interaktion mit Personen des alltäglichen Umfelds beeinflusst nicht nur die Partei- und Kandidatenpräferenzen von Wählern, sondern auch ihre Bereitschaft, sich politisch zu beteiligen. Bereits die frühen Columbia-Studien zeigten die große Bedeutung dieser "sozialen Logik der Politik", jüngere Studien bestätigten sie mit weiterentwickeltem methodischem Instrumentarium für die Partei- bzw. Kandidatenwahl, zunehmend aber auch für die Wahlbeteiligung und andere Formen der politischen Partizipation. In jüngerer Zeit richtet sich das Interesse daher verstärkt auf die Frage nach den Mechanismen, über die solche interpersonalen Einflüsse vermittelt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob es sich eher um Ergebnisse von Normdurchsetzung und Konformität in persönlichen Beziehungen oder um Konsequenzen der Bereitstellung entscheidungsrelevanter politischer Information durch andere Personen handelt.