Im Beitrag wird vergleichend die Familienpolitik in Frankreich, Finnland und Schweden untersucht. Es wird aufgezeigt, welche Freistellungsmöglichkeiten Eltern im Fall der Geburt oder Krankheit eines Kindes in diesen Ländern gegeben werden. Darüber wird gezeigt, welche Betreuungssysteme vorhanden sind, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, und welche finanziellen Transferzahlungen den Familien zugute kommen. Der Beitrag zeigt auf, dass Deutschland in der Familienpolitik andere Prioritäten setzt als Finnland, Schweden und Frankreich. In Deutschland werden Geldtransferzahlungen an die Familien bevorzugt. Im Unterschied dazu wird deutlich weniger Geld in den Ausbau des Dienstleistungsangebotes für Familien investiert. Die Vernachlässigung des Ausbaus der öffentlichen Betreuungssysteme in der Bundesrepublik hat gravierende Folgen: Zum einen wird damit versäumt, Investitionen in die Zukunft der Gesellschaft zu tätigen, nämlich in die Erziehung und Bildung der Kinder. Zum anderen wird dem erziehenden Elternteil versagt, sich am Erwerbsleben zu beteiligen. Damit entgeht den sozialen Sicherungssystemen für längere Perioden eine große Menge von Beitragszahlungen. Darüber hinaus verliert Deutschland wichtiges Humankapital, da die heutige Müttergeneration über immense Bildungskapazitäten verfügt.