Egbert Jahn
Frieden durch die normative Kraft militärischer Gewalt? Der Südkaukasus nach dem Augustkrieg

S. 85-96 in: Jochen Hippler, Christiane Fröhlich, Margret Johannsen, Bruno Schoch, Andreas Heinemann-Grüder (Hrsg.): Friedensgutachten 2009. 2009. Münster: LIT

Der Versuch Georgiens, mit einem Blitzkrieg gegen Südossetien seine territoriale Integrität wiederherzustellen, mündete in der Vertreibung der georgischen Truppen aus den bis dahin von ihnen noch kontrollierten Teilen Südossetiens und auch Abchasiens sowie in deren völkerrechtlicher Anerkennung durch Russland. Mit einer freiwilligen Rückkehr der beiden de facto-Staaten in den georgischen Staatsverband ist nicht mehr zu rechnen, auch wird sich Russland nicht aus diesen Gebieten zurückziehen. Ein dauerhafter Frieden erfordert, dass Russland die Unabhängigkeit Kosovos und umgekehrt derWesten diejenige Abchasiens und Südossetiens anerkennen – eines Tages könnten das dann auch Serbien und Georgien tun. Das würde die Aufnahme Kern-Serbiens und Kern-Georgiens in die NATO, mit einer Perspektive der Mitgliedschaft bzw. der engen Anbindung an die EU, erleichtern.