Jana Pötzschke, Hans Rattinger, Harald Schoen
Mehr als ein Thema für Spezialisten? Der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr und das Wahlverhalten bei der Bundestagswahl 2009

S. 123-146 in: Heiko Biehl, Harald Schoen (Hrsg.): Sicherheitspolitik und Streitkräfte im Urteil der Bürger. Theorien, Methoden, Befunde. 2015. Wiesbaden: Springer VS
[Schriftenreihe des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr; 15]

Die Fähigkeit der politischen Eliten auf die Policy-Präferenzen der Bürger zu reagieren, ist eine zentrale Forderung der normativen Demokratietheorie (z.B. Dahl 1956; Sen 1970). Denn ein Auseinanderfallen von Eliten- und Bevölkerungsmeinung könnte auf einen Mangel im demokratischen Repräsentationsprozess hinweisen: Einerseits besitzen die Bürger bestimmte Policy-Präferenzen, welche die Eliten berücksichtigen sollten, andererseits versuchen die politischen Entscheidungsträger, durch Kommunikation die Bürger von ihren Standpunkten zu überzeugen, um nicht an der Wahlurne abgestraft zu werden (Pitkin 1967; Herzog 1989; Powell 2004; Schoen 2011).