Der in diesem Beitrag vorliegende Gesellschaftsvergleich des Übergangs von Bildung in Erwerbstätigkeit konzentriert sich auf die Frage der Betroffenheit von Arbeitslosigkeit in den ersten Jahren nach Austritt aus dem Bildungssystem. Er geht in drei Schritten vor. In einem ersten Schritt wird am Beispiel von Deutschland und Großbritanniens durch Sequenzanalysen illustriert, wie vielgestaltig und dynamisch der Übergangsprozess sich in beiden Gesellschaften vollzieht und welche Unterschiede dabei zwischen den Gesellschaften bestehen. Im zweiten Schritt folgen theoretische Überlegungen zum allgemeinen Verständnis der Übergangsstrukturen zwischen Bildung und Beschäftigung und es werden Faktoren auf der Handlungsebene der individuellen Akteure, der Mesoebene der Institutionen von Bildungssystem und Arbeitsmarkt sowie der Makroebene der gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen benannt, die zu Unterschieden zwischen Ländern führen können. Auf dieser Grundlage werden im dritten Schritt einige Ergebnisse einer alle Mitgliedsländer der EU vergleichenden systematischen Mehrebenenanalyse dargestellt, die die relative Bedeutung dieser Faktoren für die Erklärung von Ähnlichkeiten und Unterschieden im Prozess des Übergangs vom Bildungssystem in den Arbeitsmarkt quantifiziert.