Andreas Horr, Christian Hunkler, Clemens Kroneberg
Ethnic Discrimination in the German Housing Market: A Field Experiment on the Underlying Mechanisms

Zeitschrift für Soziologie, 2018: 47, Heft 2, S. 134-146
ISSN: 0340-1804 (print); 2366-0325 (online)

Ethnic discrimination in the housing market has long been seen as a cause of residential segregation and social inequality. While research has investigated the existence and extent of discrimination with regard to written applications for housing, little is known about personal inquiries via telephone. This study reports on findings from a telephone audit study that has allowed us to estimate the impact of (ethnic) accents and to distinguish between taste-based and statistical discrimination. We find no significant discrimination against callers with Turkish names. However, callers with both a Turkish name and accent were invited to view apartments significantly less often. Information about steady employment compensated for this disadvantage to a large extent. We conclude that statistical discrimination plays a major role in explaining why persons of Turkish origin receive fewer invitations to view apartments.

Ethnische Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt wird seit langem als Ursache für Wohnsegregation und soziale Ungleichheit angesehen. Bisher wurde das Bestehen und Ausmaß ethnischer Diskriminierung anhand schriftlicher Anfragen untersucht, über den üblicheren Weg mittels persönlicher oder telefonischer Anfragen ist wenig bekannt. Wir berichten Ergebnisse eines Telefonexperiments, das es erlaubt, den Einfluss von Akzenten zu schätzen und zwischen präferenzbasierter und statistischer Diskriminierung zu unterscheiden. Wir finden keine signifikante Diskriminierung gegenüber Anruferinnen und Anrufern mit türkischem Namen. Allerdings wurden Anruferinnen und Anrufer mit türkischem Namen und türkischem Akzent signifikant seltener eingeladen. Ein positives Signal zur Berufstätigkeit konnte diesen Nachteil zu einem großen Teil ausgleichen. Wir schließen daraus, dass statistische Diskriminierung entscheidend zur Erklärung beiträgt, warum Personen türkischer Herkunft weniger Einladungen zu Wohnungsbesichtigungen erhalten.