In den letzten Jahren ist die institutionelle Kinderbetreuung
unter Dreijähriger vermehrt in den Blickpunkt der öffentlichen und politischen Diskussion
geraten. Es mangelt jedoch bislang an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu
einer möglichen entwicklungsfördernden Wirkung der U3-Betreuung in Deutschland.
Dieser Beitrag untersucht anhand der Daten des Projekts „Erwerb von sprachlichen
und kulturellen Kompetenzen von Migrantenkindern in der Vorschulzeit“ aus
dem Jahr 2007 den Zusammenhang von institutioneller U3-Kinderbetreuung und
kognitiven sowie sprachlichen Fähigkeiten von Kindern in Deutschland. Im Speziellen
werden hierbei ethnische Unterschiede fokussiert. Weder für Kinder ohne noch
für Kinder mit Migrationshintergrund findet sich ein Zusammenhang zwischen der
Dauer in institutioneller U3-Betreuung und den allgemeinen kognitiven Fähigkeiten.
Allerdings zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen der Betreuungsdauer
und dem deutschen Wortschatz bei Kindern mit Migrations- und gemischtsprachlichem
Familienhintergrund. Die Ergebnisse weisen demnach darauf hin, dass U3-
Kinderbetreuung durchaus ethnische Bildungsungleichheit eindämmen kann.