Im Rahmen der „German Longitudinal Election Study“ 2017 wurde der vierte Rolling Cross-Section Survey zu einer Bundestagswahl in Deutschland realisiert. Der Rolling Cross-Section-Survey (RCS) ist eine der Panel-Befragung komplementäre Methode zur Analyse dynamischer Prozesse der Meinungsbildung und des Meinungswandels. Die Grundidee des RCS-Designs besteht darin, die Durchführung einer auf einer Zufallsstichprobe basierenden Querschnittsbefragung in strikt kontrollierter Weise so über einen vorab definierten Zeitraum zu spreizen, dass die Befragten jedes einzelnen Tages jeweils in sich eine Zufallsstichprobe aus der Grundgesamtheit konstituieren. Solche Umfragen ermöglichen in höchst flexibler Weise Analysen dynamischer Phänomene der öffentlichen Meinung. Der Beitrag erörtert detailliert die idealtypischen Eigenschaften von RCS-Studien und diskutiert Probleme ihrer praktischen Umsetzung am Beispiel der RCS-Studie, die im Rahmen der German Longitudinal Election Study (GLES) im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 durchgeführt wurde. Gleichzeitig dokumentiert er wesentliche methodische Merkmale dieser Studie, um sie für Nutzer leichter erschließbar zu machen. Analysen der Stichprobenstruktur nach Replikats¬alter und der Verteilungsstabilität soziodemographischer Merkmale im Zeitverlauf geben Auskunft über die Qualität der gewonnenen Daten. Das inhaltliche Analysepotential von RCS-Daten wird anhand ausgewählter Befunde zur Entwicklung von Perzeptionen, Erwartungen und Präferenzen der Wähler im Verlauf des Wahlkampfs skizziert.