Professor Jochen E. Gebauer erhält Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Selbstkonzeptforschung

Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) ehrt Gebauer mit dem Charlotte- und Karl-Bühler-Preis.

Professor Jochen E. Gebauer ist Heisenberg-Professor für Kulturvergleichende Sozial- und Persönlichkeitspsychologie an der Universität Mannheim, wo er zuvor auch Emmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiter war. Er beschäftigt sich in seinem Forschungsprogramm mit dem Selbstkonzept, also vereinfacht gesagt damit, was Menschen über sich selbst denken und fühlen. Gemeinsam mit seinem Team erforscht er alle drei Phänomenbereiche des Selbstkonzepts: Die Semantik des Selbst (z.B. „Ich bin kompetent“, „Ich bin warmherzig“), die Valenz des Selbst (z.B. „Ich mag mich“, „Ich kann mich selbst nicht ausstehen“) und kognitive Verzerrungen des Selbst (insb. Selbstüberschätzung: „Ich bin überdurchschnittlich hilfsbereit“, auch wenn dies nicht der Wahrheit entspricht).

Gebauer hat zu diesen drei Phänomenbereichen des Selbstkonzeptes ein theoretisch innovatives Forschungsprogramm aufgebaut, das von empirischen Befunden auf höchstem methodischen Niveau getragen wird. In seiner Forschung revidiert er gängige Lehrmeinungen der Persönlichkeits- und Sozialpsychologie und führt diese beiden Fächer auf überzeugende Weise zusammen. Die Jury und der DGPs-Vorstand heben die Strahlkraft des Forschungsprogramms von Gebauer hervor, die sich sowohl innerhalb der Fachgrenzen seiner beiden Disziplinen entfaltet, als auch durch die innovative Integration von Persönlichkeits- und Sozialpsychologie über die jeweiligen Fachgrenzen hinaus. Gebauer wird mit dem Charlotte- und Karl-Bühler-Preis ausgezeichnet.

Der Preis wird im Rahmen einer virtuellen Sitzung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie am 16. September 2020 verliehen.

(September 16, 2020)