Auf der Suche nach dem Sarrazin-Effekt

Date: 
Saturday, 1. September 2018
Medium: 
ZEIT ONLINE

"(...) 'Den Sarrazin-Effekt im Nachhinein methodisch sauber zu isolieren, ist wohl illusorisch', sagt der Soziologe Frank Kalter, Leiter des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung. Dafür hätten Forscher vor der Debatte mit einer Panelbefragung beginnen müssen, bei der sie zu unterschiedlichen Messzeitpunkten die Einstellungen derselben Personen erfassen. Zudem hätten die Forscher per Zufallsauswahl einem Teil der Befragten Medienverbot erteilen müssen, um eine Kontrollgruppe zu haben. Und selbst dann müssten noch andere gesellschaftliche Prozesse, wie etwa der generelle Trend zu mehr oder weniger Offenheit, 'rausgerechnet' werden. Kalters Fazit: 'Dass zunehmende Fremdenfeindlichkeit heute auch eine Spätfolge von den damaligen Diskussionen ist, liegt nahe, stützt sich aber eher auf Indizien.' (...)

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