Rolf Becker, Walter Müller
Bildungsungleichheiten nach Geschlecht und Herkunft im Wandel

Pp. 55-75 in: Andreas Hadjar (Ed.): Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten. 2011. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Im Rahmen einer Analyse der Bildungschancen westdeutscher Geburtskohorten (1919-1987) werden insbesondere die Verschränkungen zwischen Differenzen im Bildungserwerb zwischen den Geschlechtern und sozialen Herkunftsschichten untersucht. Eine der Kernthesen ist, dass der höhere Bildungserfolg der Frauen auch damit zu erklären ist, dass die Unterschiede in den Bildungschancen zwischen den Sozialschichten bei Frauen geringer sind als bei Männern. Die Befunde der Analyse mit Lebensverlaufsdaten zeigen, dass sich vor allem bei den Frauen auch herkunftsbezogene Ungleichheiten verringert haben; insbesondere die Töchter aus Arbeiterfamilien haben gegenüber den Arbeiterjungen stark aufgeholt.