Harald Schoen, Agatha Rudnik
Wirkungen von Einstellungen zur europäischen Schulden- und Währungskrise auf das Wahlverhalten bei der Bundestagswahl 2013

Pp. 135-160 in: Harald Schoen, Bernhard Weßels (Eds.): Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 2013. 2016. Wiesbaden: Springer VS

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob Urteile über die Leistung der Bundesregierung in der Euro-Krise sowie der Vorschlag, hilfsbedürftige Staaten finanziell zu unterstützen, die Wahlentscheidung bei der Bundestagswahl 2013 beeinflussten. Die Befunde auf Basis einer Querschnittserhebung zeigen, dass von einer kritischen Haltung zu finanziellem Entgegenkommen in erster Linie die AfD profitierte, während sie den Grünen schadete. Lob für die Arbeit der Bundesregierung in der Euro-Krise nützte durchgängig den Unionsparteien sowie vor der Wahl der FDP und nach der Wahl der SPD. Der Einfluss eurobezogener Einstellungen auf das Wahlverhalten hängt nicht konsistent positiv mit dem Grad des politischen Interesses zusammen, was im Einklang mit der symbolischen Aufladung des Themas in der öffentlichen Diskussion steht.