Das Buch vereint empirische Untersuchungen zu einem zentralen Akteur im Schulsystem. Ausgehend von der Tatsache, dass die Qualität des Unterrichts auch von der Rekrutierung geeigneter Bewerber abhängt, beschäftigen sich die beiden Arbeiten im ersten Teil des Buches mit Fragen der (Selbst)selektion in das Lehramt. Die Arbeiten im zweiten Teil thematisieren die Rolle von Lehrkräften bei der Entstehung ungleicher Bildungschancen. Brauchen wir mehr Männer im Lehramt, um die vermeintlichen Bildungsmisserfolge der Jungen zu reduzieren? Sollte die Grundschulempfehlung verbindlich gestaltet sein, weil sich dadurch soziale Ungleichheiten im Zugang zum Gymnasium reduzieren lassen? Die Klärung dieser Fragen ist von eminenter praktischer Bedeutung, nicht zuletzt im Hinblick auf zwei in den PISA-Studien evident gewordene Schwachstellen des deutschen Bildungssystems: Einerseits das durchschnittlich schlechte Abschneiden deutscher Schülerinnen und Schüler im internationalen Leistungsvergleich. Andererseits die überdurchschnittlich ungleiche Verteilung des Bildungserfolges entlang soziodemografischer Merkmale, insbesondere der sozialen Herkunft.