Die Heterogenität von Verbänden steht im Mittelpunkt dieses Beitrags. Er gibt Einblick in den Facettenreichtum des Verbandssystems der deutschen Industrie, zeigt die typischen Konstellationen innerverbandlicher Interessenkonflikte auf und beleuchtet, wie Verbände strategisch mit dem Dilemma umgehen, das sie als intermediäre Akteuren haben: Sie brauchen eine breite Mitgliederbasis, um politisch einflussreich zu sein, doch jede Ausdehnung der Mitgliedschaft bedroht die Verbandsidentität und macht es schwieriger, die Mitgliederinteressen zu bündeln und gezielt nach außen zu vertreten. Die Analyse konzentriert sich auf die Frage, wie sich die Kontextfaktoren der Verbandsdomänen in der Struktur des Verbandssystems und der Organisation der Verbände widerspiegeln und welche zwischen- wie innerverbandlichen Konflikte darin angelegt sind.