Die Wendung der Europäischen Union hin zur "wissensbasierten Politik" hat Folgen für die Ausrichtung der europäischen Forschungspolitik. Stärker als zuvor wird nun auch von den Geistes- und Sozialwissenschaften verlangt, dass ihre Projekte für die Politik der EU von unmittelbarem Nutzen sind und die Forschungsergebnisse so aufbereitet werden, dass deren politische Relevanz auch für den Laien einsichtig wird. Die Autoren analysieren die Gründe der ausgeprägten Nutzenorientierung der EU, insbesondere der Kommission und kontrastieren deren Auffassungen mit Einstellung und Praxis der Wissenschaft. Hierzu präsentieren sie Ergebnisse einer Umfrage unter leitenden Wissenschaftlern und liefern systematische Argumente, die zu einer kritischen Bewertung der EU Forderungen Anlass geben.