Der Beitrag prüft die Annahme, ob eine stärkere Präsenz von
pädagogischen Fachkräften mit Migrationshintergrund in Kindertagesstätten dazu
beitragen kann, ethnische Bildungsnachteile auszugleichen und so frühzeitig zu mehr
Chancengerechtigkeit beizutragen. Dazu werden Kinder mit Migrationshintergrund,
die von Fachkräften mit Migrationshintergrund erzogen werden, mit solchen verglichen,
die nur mit einheimischen Fachkräften konfrontiert sind. Als Ergebnisvariablen
werden schulische Vorläuferkompetenzen in den Bereichen deutsche Sprache, Mathematik
und Naturwissenschaften analysiert sowie die Sozialkompetenz der Kinder.
Darüber hinaus untersucht der Beitrag den Kontakt der Eltern zur Kindertagesstätte,
um zu prüfen, ob zugewanderte Eltern enger mit Einrichtungen zusammenarbeiten,
in denen pädagogisches Personal mit Migrationshintergrund beschäftigt ist. Propensity
Score Matching-Analysen auf Basis der Kindergartenkohorte des Nationalen
Bildungspanels (NEPS) zeigen, dass die Kinder bei Fachkräften mit Migrationshintergrund,
entgegen der Annahme, keine höheren Kompetenzen erreichen; ebenso
wenig zeigen sich positive Effekte bei der Zusammenarbeit mit zugewanderten Eltern.
Mehr Fachkräfte mit Migrationshintergrund werden die ethnischen Bildungsnachteile
kaum reduzieren.