Das vorliegende Arbeitspapier versucht, einen Überblick über nationale und internationale Ansätze der Familienberichterstattung in und für Europa zu geben. Auf der Ebene der Nationalstaaten zeigt sich, daß Familienforschung in Europa große Unterschiede aufweist, gemessen an den Kriterien der Hauptakteure, der zugrundeliegenden politischen Philosophien, der Institutionalisierung, der Forschungsinstrumente und schließlich auch der Produkte. Auf der Ebene der supra- und internationalen Organisationen gibt es mehrere Akteure mit einem unterschiedlichen - sich aber erheblich überschneidenden - Kreis von Mitgliedsländern. Um eine Doppelarbeit zu vermeiden wurde in letzter Zeit die Kooperation der beteiligten Organisationen verstärkt und eine verbesserte Arbeitsteilung angestrebt. Am umfassendsten ist sicherlich die Arbeit von EUROSTAT und der Kommission für die Länder der Europäischen Union. Von Bedeutung bleibt die Arbeit des Europarates und der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa aufgrund ihrer sehr großen Mitgliederzahl. Insbesondere die Bereiche einer "integrierten Familienberichterstattung" und der "Familienpolitikberichterstattung" sind bislang nur im Rahmen der Europäischen Union verwirklicht. Neben diesem Überblick über nationale und internationale Forschungsaktivitäten wird auf die Arbeiten am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung im Rahmen eines international vergleichenden Projekts über Familienwandel und Familienpolitiken in westlichen Industrieländern eingegangen. Ausgehend von den in diesem Projekt erhobenen Daten werden empirische Ergebnisse präsentiert zu langfristigen zentralen Entwicklungstrends und Strukturunterschieden von Haushalt und Familie. Im Anhang werden die in diesem Projekt entstehenden Datenbasen zum Familienwandel beschrieben.