Andreas M. Wüst, Dieter Roth
Heidelberg-Studie 2009: Leben und Politik in Heidelberg

Heidelberg
,
Stadt Heidelberg
,
2009

Die Heidelberg-Studie 2009 ist die sechste Studie, die von Studierenden des Instituts für Politische Wissenschaft der Universität in Kooperation mit der Stadt Heidelberg durchgeführt wurde. Im Vergleich zu den bisherigen Untersuchungen gab es jedoch zwei Veränderungen: Erstmals arbeiteten Studierende der Sozialwissenschaft an der Universität Mannheim mit, und es wurden nicht mehr nur telefonisch, sondern auch online sowie schriftlich Daten erhoben. Wie bisher wurde der Fragebogen von den Studierenden selbst im Rahmen eines Seminars an der Universität Heidelberg konzipiert (Sommersemester 2009), an dem auch einige Mannheimer Studierende teilnahmen. Wie bisher leiteten Dr. Andreas Wüst und Prof. Dr. Dieter Roth die Studie gemeinsam. Die Telefonumfrage wurde zwischen dem 29. Juni und 2. Juli von der Forschungsgruppe Wahlen (FGW) durchgeführt. Ein Teil (205) der insgesamt 1.026 telefonischen Interviews wurde von den Studierenden nach einer Interviewer-Kurzschulung im Telefonstudio der FGW realisiert. Wir danken der FGW für die Unterstützung unserer Studie. Die Online-Befragung begann eine Woche später. Vom 10. Juli bis 31. August nahmen 741 Heidelbergerinnen und Heidelberger an der Befragung teil, 38 Prozent von ihnen machten allerdings von der Option Gebrauch, einen schriftlichen Fragebogen zu erhalten und diesen auszufüllen. Zu den methodischen Details verweisen wir auf Kapitel 7. Die Auswertung der Studie erfolgte im Rahmen wissenschaftlicher Veranstaltungen an den Universitäten Heidelberg (Seminarleiter: Prof. Roth) und Mannheim (Übungsleiter: Dr. Wüst) im Herbst/Winter 2009/10. Beide Analysegruppen profitierten sehr von der professionellen Begleitung durch Franz Gerbig, der am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozial¬forschung (MZES) von Mai 2009 bis einschließlich Januar 2010 die Online-Programmierung sowie die Rücklaufkontrolle übernahm, den Online-Datensatz aufbereitete und die drei Da¬tenquellen in einen gemeinsamen Datensatz überführte. Ihm und Miriam Hofmann schulden wir schließlich Dank für die Eingabe der schriftlichen Fragebögen. Die Heidelberg-Studie 2009 hat einen Schwerpunkt und verschiedene kleinere Themengebiete. Aus der zeitlichen Nähe zur Kommunalwahl lag es nahe, nach der zweiten Studie 1997 erstmals wieder die Kommunalpolitik Heidelbergs in den Mittelpunkt zu stellen sowie insgesamt die Beurteilung der Heidelberger politischen Landschaft und der agierenden Personen zu betrachten (Kapitel 5). Auf der Seite des Souveräns hat uns im Zusammenhang mit der Wahl vor allem die immer größere werdende Zahl der Nichtwähler interessiert (Kapitel 6). Und weil es eine Nachwahlstudie war, konnten die Gründe für die Nichtwahl näher analysiert werden, soweit die Befragten bereit waren, sich als Nichtwähler zu bekennen. Natürlich haben wir uns darüber hinaus dem Leben in Heidelberg (Kapitel 3) angenommen und vor allem die aus der Sicht der Bürger wichtigsten Probleme erfasst und sie im Kontext der vorangegangenen Studien analysiert (Kapitel 2). Eine Zeitreihe wie die der Heidelberg-Studie ist kostbar, denn es lassen sich einerseits Veränderungen, andererseits Konstanz in den Einstellungen der Bevölkerung erkennen.