Abstract
The paper examines the influence of the ongoing process of European integration on the French executive in the context of divided government. It analyses in particular how European policy-making is organised by the President and the opposing Prime minister. Cohabitation is generally characterised as a highly conflictual domestic structure. Nevertheless in the field of European policy-making a homogeneous French position is generally formulated in order to negotiate successfully on the European level. The paper argues that consensus in the context of divided government can be explained by the disciplining force of various formal and informal veto possibilities possessed by the principal actors. In order to further explain mechanisms of co-operation and consensus-building the paper conceptualises the cohabitation game theoretically. Here the French voters are integrated. Finally, the paper discusses how a growing importance of European policy-making might influence traditional decision-making patterns during divided government for example by bringing about a shift towards a more consensual model of democracy.
Abstract translation
Der Beitrag untersucht den Einfluß einer sich vertiefenden europäischen Integration auf die gespaltene französische Exekutive in den sogenannten Cohabitations-Perioden. Es wird dazu zunächst betrachtet, wie sich die Formulierung der französischen europapolitischen Positionen zwischen dem Präsident und dem Premierminister gestaltet. Die Cohabitation ist grundsätzlich eine höchst konfliktreiche Struktur. Dennoch muß im Bereich der Europapolitik eine einheitliche französische Position gefunden werden, um auf europäischer Ebene erfolgreich verhandeln zu können. Der Beitrag stellt fest, dass Konsens in Zeiten von divided government durch die disziplinierende Wirkung verschiedener Veto Möglichkeiten, über die beide Seiten verfügen, erklärt werden kann. Um die Mechanismen von Kooperation und Konsens tiefer zu betrachten, wird die Cohabitations-Situation spieltheoretisch konzeptualisiert. Dabei wird auch die Rolle der französischen Wähler integriert. Schließlich diskutiert der Beitrag die Frage, wie eine zunehmende Bedeutung der Europapolitik traditionelle Entscheidungsmechanismen während des divided government modifiziert, beispielsweise zugunsten einer möglichen Entwicklung in Richtung eines eher konsensdemokratisch ausgerichteten Modells.