Birgit Becker  
  Ausländerfeindlichkeit in Ost- und Westdeutschland vergrößerte Ansicht in neuem Fenster  
  Theoretische Grundlagen und empirische Analysen  
   
  124 S, Saarbrücken, VDM Verlag Dr. Müller, 2007  
  ISBN: 978-3836404709  

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Inhaltsverzeichnis

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Abstract

Sind Ostdeutsche ausländerfeindlicher als Westdeutsche? Wie kann Ausländerfeindlichkeit allgemein erklärt werden und welche Rolle spielt dabei der normative Einfluss von Bezugsgruppen? Die Autorin Birgit Becker gibt einen Überblick über die wichtigsten Theorien zur Ausländerfeindlichkeit und zeigt ihre jeweilige Anwendbarkeit auf die ostdeutsche Situation. Der Fokus dieses Buches konzentriert sich auf die Bezugsgruppentheorie, die bisher erst selten zur Erklärung von Ausländerfeindlichkeit genutzt wurde. Aus dem handlungstheoretischen Modell der Frame-Selektion wird die Hypothese abgeleitet, dass hohe Anreize für eine ausländerfeindliche Einstellung (in Form von Gruppenkonformität) jedoch nur dann zum Tragen kommen, wenn das Modell "Ausländerfeindlichkeit" bei einem Individuum mental gut "passt". Häufige positive persönliche Kontakte zu Ausländern können den "Match" des Modells "Ausländerfeindlichkeit" dagegen stören. Eine entsprechende Interaktion zwischen Bezugsgruppenmeinung und persönlichem Kontakt zu Ausländern wird empirisch überprüft. Das Buch richtet sich an Soziologen, Politikwissenschaftler und Personen, die an der Thematik Ausländerfeindlichkeit interessiert sind.

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Ausländerfeindlichkeit im Ost-West-Vergleich

2.1 Begriffe und Abgrenzungen

2.2 Ergebnisse aus verschiedenen Studien: Ost-West-Unterschiede bezüglich der Ausländerfeindlichkeit

3 Theorien zur Ausländerfeindlichkeit

3.1 Ökonomische Rahmenbedingungen und Deprivation

3.1.1 Realistischer Gruppenkonflikt

3.1.2 Objektive und relative Deprivation

3.1.3 Allgemeine empirische Ergebnisse

3.1.4 Die Ostdeutschen als Einheitsverlierer

3.1.5 Die Ostdeutschen als Wohlstandschauvinisten

3.1.6 Relative Deprivation: Die Ostdeutschen als „Deutsche zweiter Klasse“

3.1.7 Empirische Ergebnisse zur ostdeutschen Situation

3.1.8 Kritische Würdigung

3.2 Politische Unzufriedenheit und Systemverdrossenheit

3.2.1 Die Systemverdrossenheits-These

3.2.2 Allgemeine empirische Ergebnisse

3.2.3 Nach dem Sozialismus: Enttäuschung über die Demokratie

3.2.4 Empirische Ergebnisse zur ostdeutschen Situation

3.2.5 Kritische Würdigung

3.3 Modernisierung und Desintegration

3.3.1 Die Desintegrationstheorie von Heitmeyer

3.3.2 Allgemeine empirische Ergebnisse

3.3.3 Die Desintegration der Ostdeutschen

3.3.4 Empirische Ergebnisse zur ostdeutschen Situation

3.3.5 Kritische Würdigung

3.4 Der Einfluss von Politik und Medien

3.4.1 Politische und kulturelle Rahmenbedingungen

3.4.2 Kritische Würdigung

3.5 Individuelle Dispositionen

3.5.1 Biologische Erklärungen und „regressive Mechanismen“

3.5.2 Frustrations-Aggressions-Hypothese und die Suche nach „Sündenböcken“

3.5.3 Autoritarismus und verwandte Konzepte

3.5.4 Allgemeine empirische Ergebnisse

3.5.5 DDR-Altlast und deformierte Persönlichkeiten

3.5.6 Autoritarismus als Folge des autoritären SED-Staates

3.5.7 Empirische Ergebnisse zur ostdeutschen Situation

3.5.8 Kritische Würdigung

3.6 Kognitive Ansätze

3.6.1 Stereotype als Vereinfachungsstrategien

3.6.2 Kritische Würdigung

3.7 Die Theorie der sozialen Identität

3.7.1 Kernaussagen der Theorie der sozialen Identität

3.7.2 Allgemeine empirische Ergebnisse

3.7.3 Überhöhte nationale Identität als Folge der Wiedervereinigung

3.7.4 Bedrohte personale und soziale Identität der Ostdeutschen

3.7.5 Empirische Ergebnisse zur ostdeutschen Situation

3.7.6 Kritische Würdigung

3.8 Die Kontakthypothese

3.8.1 Die klassische Kontakthypothese und ihre Bedingungen

3.8.2 Allgemeine empirische Ergebnisse

3.8.3 Zu wenige Ausländer im Osten?

3.8.4 Empirische Ergebnisse zur ostdeutschen Situation

3.8.5 Kritische Würdigung

3.9 Lern- und Sozialisationstheorien

3.9.1 Intergenerationale Weitergabe von Ausländerfeindlichkeit

3.9.2 Erziehungsklima und familiale Interaktionen

3.9.3 Allgemeine empirische Ergebnisse

3.9.4 Familie und Sozialisation in der DDR

3.9.5 Empirische Ergebnisse zur ostdeutschen Situation

3.9.6 Kritische Würdigung

3.10 Die Bezugsgruppentheorie

3.10.1 Der Einfluss von Bezugsgruppen auf Einstellungen

3.10.2 Allgemeine empirische Ergebnisse

3.10.3 Netzwerke und Bezugsgruppen in Ostdeutschland

3.10.4 Kritische Würdigung

3.11 Exkurs: Die Rolle der Bildung

3.12 Zwischenfazit

4 Ein Modell zur Erklärung von Ausländerfeindlichkeit

4.1 Das Modell der Frame-Selektion

4.2 Ein Modell zur Erklärung von Ausländerfeindlichkeit und Hypothesen

5 Empirische Befunde

5.1 Datengrundlage und Operationalisierungen

5.2 Deskriptive Ergebnisse

5.3 Bedingungen von Ausländerfeindlichkeit: Ergebnisse multipler Regressionsanalysen

5.3.1 Grundmodell

5.3.2 Wahrgenommene und tatsächliche Bezugsgruppenmeinung

5.3.3 Persönliche Erfahrungen mit Ausländern

5.3.4 Überprüfung des Gesamtmodells

5.4 Offene Fragen

6 Zusammenfassung und Diskussion

Literatur

Anhang

Informationen zur Autorin:

Birgit Becker, Dipl.-Soz.: Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Mannheim. Ab 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Soziologie und Wissenschaftslehre (Universität Mannheim), ab 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES).