Silke Hamann, Astrid Karl, Carsten G. Ullrich  
  Entsolidarisierung?   vergrößerte Ansicht in neuem Fenster    
  Leistungen für Arbeitslose im Urteil von Erwerbstätigen.    
   
  352 S., Campus Verlag, Frankfurt/New York, 2001  
  ISBN 3-593-36774-2  
     

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Inhaltsverzeichnis

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Abstract

Die Autoren untersuchen anhand von qualitativen Interviews mit Erwerbstätigen die Akzeptanz von Sicherungsleistungen für Arbeitslose (Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe). Das Hauptaugenmerk der Studie liegt dabei auf den Interpretationen und Wertvorstellungen, die in den zustimmenden oder ablehnenden Beurteilungen zum Ausdruck kommen. Entgegen weitverbreiteter Ansichten in der öffentlichen Diskussion zeigen die empirischen Ergebnisse, daß die Zustimmung zu allen drei Leistungsarten unter den befragten Erwerbstätigen hoch ist. Die meisten Interviewpartner unterstützen die Sicherungsleistungen für Arbeitslose sowohl hinsichtlich ihrer Zielsetzungen (u. a. Statuserhalt, Existenzsicherung) und der mit ihnen einhergehenden Wertvorstellungen von Solidarität und Gerechtigkeit als auch hinsichtlich der mit den Leistungen verbundenen Umverteilungswirkungen zwischen Erwerbstätigen und Arbeitslosen.

Inhaltsverzeichnis

Vorbermerkung
   
1 Einführung
   
2 Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Hilfe zum Lebensunterhalt – Strukturprinzipien der Systeme zur Absicherung des Risikos Arbeitslosigkeit
2.1 Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe – Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch III
2.2 Hilfe zum Lebensunterhalt – Leistungen nach dem BSHG
2.3 Zunehmende Bedeutung von Arbeitslosenhilfe und Hilfe zum Lebensunterhalt
2.4 Aktuelle Änderungen der Regelungen der SSLUA
   
3 Die soziale Akzeptanz der Sicherungssysteme
3.1 Die besondere Akzeptanzproblematik der SSLUA
3.2 Die Kategorie des Nettozahlers
3.3 Strukturmerkmale und Akzeptabilität
3.3.1 Umverteilungswirkungen
3.3.2 Restriktivität der Leistungsvergabe
3.3.3 Implizite normative Prinzipien
   
4 Methodisches Vorgehen
4.1 Auswahl der Befragten
4.2 Konstruktion des Leitfadens
4.3 Interviewdurchführung und -auswertung
   
5 Die Akzeptanz von Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Hilfe zum Lebensunterhalt
5.1 Selbstbild und Situationsdefinition der Befragten
5.1.1 Individuelle Risikowahrnehmung und Risikoaversion
5.1.2 Nettozahler-Bewußtsein
5.2 Handlungsorientierungen, Situationsdefinitionen und Deutungsmuster
5.2.1 Reziprozitätsvorstellungen und Gewinnwahrnehmungen
5.2.2 Solidaritätsüberzeugungen
5.2.3 Gerechtigkeitsüberzeugungen
5.3 »Grenzen der Akzeptanz«
5.3.1 Relativierungen der Akzeptanzurteile
5.3.2 »Grenzen der Belastbarkeit« (Akzeptanz höherer Beiträge)
5.3.3 »Abwanderungswünsche« (Arbeitslosenversicherung)
5.4 Zusammenfassung
   
6 Die Akzeptanz einzelner Systemmerkmale
6.1 Die Beurteilung des Äquivalenzprinzips in der Arbeitslosenversicherung
6.1.1 Positive Beurteilung des (bestehenden) Äquivalenzprinzips
6.1.2 Ablehnende und relativierende Beurteilungen des Äquivalenzprinzips
6.1.3 Ablehnung einer Stärkung des Äquivalenzprinzips
6.2 Die Einschätzung der Befristungsregelung beim Arbeitslosengeld
6.3 Die Bewertung der Leistungshöhen in den einzelnen SSLUA und die Bedeutung von »Bedarfskonzepten«
6.3.1 Bedarfsprinzip und Bedarfskonzepte
6.3.2 »Lohnabstandsgebot« als Arbeitsanreiz
6.4 Zugangsvoraussetzungen des Leistungsbezugs
6.4.1 Arbeitslosengeld
6.4.2 Sozialhilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt)
6.4.3 Arbeitslosenhilfe
6.4.4 Zwischenresümee
6.5 Zusammenfassung
   
7 Die Bedeutung des »Empfängerbildes« für die Akzeptanz der SSLUA
7.1 Systembedingte Empfängerwahrnehmung
7.2 Verhaltensbedingte Empfängerwahrnehmung
7.2.1 Ursachen von Arbeitslosigkeit
7.2.2 Schuldvorwurf: Zugangs- und Verbleibsrisiko
7.2.3 Zwischenfazit zur Empfängerwahrnehmung
7.3 Die Wahrnehmung von Leistungsmißbräuchen und ihre Auswirkung auf die Akzeptanz der SSLUA
7.3.1 Bewertung mißbräuchlicher Inanspruchnahme der SSLUA
7.3.2 Kontrolle des Leistungsmißbrauchs
7.3.3 Systembedingter Mißbrauch
7.3.4 Zwischenfazit zur Mißbrauchswahrnehmung
7.4 Zusammenfassung
   
8 Akzeptanzunterschiede und die Akzeptabilität der SSLUA
8.1 Restriktivität
8.2 Umverteilungswirkungen
8.3 Übereinstimmung von Wertüberzeugungen und normativen Prinzipien
8.4 Sicherungszweck (sozialpolitische Zielsetzung)
8.5 Empfängerwahrnehmung
8.6 Mißbrauchswahrnehmung
8.7 Zusammenfassung
   
9 Schlußbetrachtung
9.1 Die Akzeptanz der SSLUA und die Gründe für die positiven Akzeptanzurteile
9.2 Akzeptanzunterschiede und die Bedeutung von Akzeptabilitätskriterien
   
10 Literatur
   
Anhang  
  Kurzfragebogen
  Interviewleitfaden
  Übersicht über die befragten Personen

Autoreninformation

Silke Hamann, Diplom-Sozialwissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Angestellte des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung.

Astrid Karl, Diplom-Sozialwissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Angestellte des Mannheimer Zentrums für Europäische Sozialforschung.

Carsten G. Ullrich, Dr. rer. pol., ist wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim