Barbara Finke  
 

Legitimation globaler Politik durch NGOs

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  Frauenrechte, Deliberation und Öffentlichkeit in der UNO  
   
  258 S., Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2005  
  ISBN: 3-531-14617-3  
     

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Inhaltsverzeichnis

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Abstract

Mit der Ausweitung grenzüberschreitender Problemlagen und der wachsenden Bedeutung internationaler Organisationen, deren Programme sich direkt auf die Lebenswelten individueller Bürger auswirken können, stellt sich die Frage nach der Legitimation globaler Politik. Das Buch befasst sich mit den Möglichkeiten einer demokratischen Aufwertung des UN-Systems durch die Beteiligung von Non-Governmental Organizations (NGOs). Mit Blick auf dieses Erkenntnisinteresse wird ein Konzept entwickelt, das auf dem Modell deliberativer Demokratie beruht und diskursbasierten NGO-Netzwerken eine zentrale Funktion für die Legitimation globaler Politik zuweist. Die empirische Tragfähigkeit dieses Konzepts wird am Beispiel eines transnationalen Frauennetzwerks rekonstruiert.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung  
 
1 Legitimation globaler Politik: Begriffe und Forschungsstand
 
1.1 Prämissen und Forschungstradition
1.2 Globales Regieren: politische Steuerung unter den Bedingungen der Globalisierung
1.2.1 Nicht-hierarchische Steuerung durch lösungsorientierte Politiknetzwerke
1.2.2 Gesellschaftliche Akteure in diskursbasierten Advokatennetzwerken
1.3 Legitimation jenseits des Nationalstaats
1.3.1 Ein Legitimitätsbegriff für die globale Politik
1.3.2 Die Legitimitätsdebatte in IB und Europaforschung
1.4 Das deliberative Legitimationsmodell
1.4.1 Deliberation in der klassischen Demokratietheorie
1.4.2 Öffentliches Argumentieren und kommunikatives Handeln
1.4.3 Präsenz, Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft
   
2 Deliberatives Regieren im diskursiven Raum: ein Konzept für die normative Rekonstruktion globaler Politik
 
2.1 Vorbemerkung
2.2 Deliberatives Regieren in der globalen Politik
2.2.1 Kommunikatives Handeln in lösungsorientierten Politiknetzwerken
2.2.2 Öffentlichkeitseffekte durch transnationale Advokatennetzwerke
2.3 Diskurs und Deliberation
2.3.1 Advokatendiskurse und Diskursmanager
2.3.2 Das Konzept des diskursiven Raums
2.4 Empirische Vorüberlegungen
2.4.1 Internet und Menschenrechte: zwei Seiten einer Medaille
2.4.2 Umsetzung der Fragestellung
   
3 Ausdifferenzierung des UN-Systems und Globalisierung der Frauenbewegung
 
3.1 Vorbemerkung
3.2 NGOs und politische Willensbildung im UN-System
3.2.1 Das globale politische System: komplexe Probleme und gesellschaftliche Expertise
3.2.2 Die Fachkommissionen des ECOSOC: Konsultativstatus für NGOs
3.2.3 Die UN-Fonds und -Programme: kontinuierliche Problembearbeitung
3.2.4 Die UN-Weltkonferenzen: partnerschaftliche Aufwertung von NGOs
3.3 Feministische Erneuerung und Globalisierung der Frauenbewegung
3.3.1 Feminismus und Frauenbewegung: eine Begriffsbestimmung
3.3.2 Die alte Frauenbewegung: Gleichstellungspolitik und Dominanz des Westens
3.3.3 Feministische Erneuerung in Westeuropa und den USA
3.3.4 Die UN-Frauendekade: Entwicklungsproblematik und Nord-Süd-Debatte
3.3.5 Mobilisierung, Fragmentierung und feministische Strategiebildung
3.3.6 Das Netzwerk als Strukturmerkmal
3.4 Zwischenfazit I
   
4 Diskurs, Strategien und Instrumente feministischer Advokatenpolitik
 
4.1 Vorbemerkung
4.2 Der Frauen-Menschenrechtsdiskurs
4.2.1 Formationsbedingungen des Frauen-Menschenrechtsdiskurses
4.2.2 Feministische Rechtskritik
4.2.3 Aufwertung der sozio-ökonomischen Menschenrechte
4.2.4 Das Thema Gewalt gegen Frauen
4.2.5 Selbstbestimmung und Empowerment
4.2.6 Zusammenfassung: Frauen-Menschenrechte und diskursiver Raum
4.3 Eine feministische Reformperspektive für die UN-Weltkonferenzen
4.3.1 Gender Mainstreaming und Professionalisierung
4.3.2 Reformorientierung und deliberatives Regieren
4.4 Der Women's Caucus im Konferenzsystem der UNO
4.4.1 WEDO und der Erdgipfel in Rio 1992
4.4.2 Politisches Gewicht durch zivilgesellschaftliche Mobilisierung
4.5 Die Strukturen des Advokatennetzwerks
4.5.1 Professionelle Netzwerkmanagerinnen
4.5.2 Globale Dimension des Advokatennetzwerks
4.5.3 Überschneidungen mit UN-Organen, privaten Geberorganisationen und Regierungen
4.6 Zwischenfazit II
   
5 Feministische Advokatenpolitik in der globalen Willensbildung: zwei Beispiele
 
5.1 Vorbemerkung
5.2 Die UN-Menschenrechtskonferenz in Wien 1993
5.2.1 Gewalt gegen Frauen als Menschenrechtsverletzung
5.2.2 Feministische Advokatenpolitik in der Menschenrechtskonferenz
5.2.3 Der Frauen-Menschenrechtsdiskurs im Abschlussdokument
5.2.4 Gewalt gegen Frauen: ambivalente Effekte in der politischen Willensbildung
5.3 Die UN-Bevölkerungskonferenz in Kairo 1994
5.3.1 Politiknetzwerke und Diskurse in der Bevölkerungspolitik
5.3.2 Der Bevölkerungsdiskurs und seine Kritikerinnen
5.3.3 Feministische Advokatenpolitik in der Bevölkerungskonferenz
5.3.4 Das Abschlussdokument von Kairo und Deliberation in der Bevölkerungspolitik
5.4 Zwischenfazit III
   
6 Globale Öffentlichkeitseffekte feministischer Advokatenpolitik
 
6.1 Vorbemerkung
6.2 Politische Transparenz durch Einbindung der Zivilgesellschaft: die UN-Weltkonferenzen
6.2.1 Zur Bedeutung der NGO-Foren
6.2.2 Transparenz feministischer Advokatenpolitik
6.3 Sektorale Teilöffentlichkeit I: digitale Kommunikation und feministische Vernetzung
6.3.1 Das International Women's Tribune Center IWTC
6.3.2 APC Women's Networking Support Programme APC-WNSP
6.4 Exkurs: Digital Divide und globale Kommunikationsgesellschaft
6.4.1 Technologische Dimension
6.4.2 Sozio-kulturelle Dimension
6.5 Sektorale Teilöffentlichkeit II: "linking the local and the global"
6.5.1 Das IWTC und The Tribune
6.5.2 Die Kampagne Frauenrechte sind Menschenrechte
6.6 Zur sektorübergreifenden Resonanz des Frauen-Menschenrechtsdiskurses
6.6.1 Resonanz in der globalen Zivilgesellschaft
6.6.2 Der Frauen-Menschenrechtsdiskurs in Sozialwissenschaften und Medienöffentlichkeit
6.7 Zwischenfazit IV
   
 Schluss  
 
 Literatur- und Quellenverzeichnis
 
Anhang
Interviews
UN-Dokumente
Protokolle teilnehmende Beobachtung

Informationen zur Autorin:

Barbara Finke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES). Mit dem vorliegenden Buch promovierte sie 2005 an der Universität Mannheim.