Janina Thiem  
  Nationale Parteien im Europäischen Parlament vergrößerte Ansicht in neuem Fenster  
  Delegation, Kontrolle und politischer Einfluss  
     
  185 S., Wiesbaden, VS Verlag, 2009  
  ISBN: 978-3-531-16415-1  

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Inhaltsverzeichnis

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Abstract

Europaabgeordnete gelten als Agenten sowohl ihrer nationalen Partei als auch ihrer europäischen Fraktion, da beide in der Lage sind, Europaparlamentarier zu disziplinieren. Janina Thiem zeigt, dass es gute theoretische Gründe gibt, den Zusammenhang zwischen einer starken europäischen Fraktionsführung und der Geschlossenheit der Fraktionen in namentlichen Abstimmungen anzuzweifeln. Mittels neuer Daten stellt sie empirisch unter Beweis, dass Zweifel an den Disziplinierungsmöglichkeiten der Fraktionen bestehen und dass Fraktionsgeschlossenheit Voraussetzung und nicht Folge namentlicher Abstimmungen ist. Aus diesem Grund ist die Geschlossenheit der europäischen Fraktionen bisher überschätzt worden und nationale Parteien sollten als zentrale Akteure im Europäischen Parlament stärkere Beachtung finden.

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Theoretischer Rahmen
1.3 Aufbau der Arbeit
   
2 Politische Parteien in der EP-Forschung
2.1 Analysen des Abstimmungsverhaltens
2.2 Analysen interner Prozesse
2.3 Parteien in der elektoralen Arena
   
3 Der inter- und intra-institutionelle Kontext
3.1 Der inter-institutionelle Kontext
3.1.1 Die legislativen Kompetenzen des EP
3.1.2 Die Kontrolle der Kommission durch das EP
3.1.3 Mitwirkung an der Haushaltsgesetzgebung
3.1.4 Zusammenfassung
3.2 Der intra-institutionelle Kontext
3.2.1 Das transnationale Organisationsprinzip
3.2.2 Die Organisationsstruktur der Fraktionen
3.2.3 Die Organisation des Ausschusswesens
3.2.4 Zusammenfassung
   
4 Repräsentation, Delegation und politische Parteien
4.1 Repräsentation und politische Parteien
4.1.1 Das Responsible Party Model
4.1.2 Zusammenfassung
4.2 Delegation in Parlamenten
4.2.1 Potenzielle Agenturprobleme
4.2.2 Kontrollstrategien
4.2.3 Zusammenfassung
   
5 Repräsentation und Delegation im EP
5.1 Repräsentation in Europawahlen
5.1.1 Die Einheit der Repräsentierten in Europawahlen
5.1.2 Das Responsible Party Model in Europawahlen
5.1.3 Zusammenfassung
5.2 Delegation im EP
5.2.1 Delegationsgrundlagen
5.2.2 Die Konzeptualisierung der europäischen Fraktionen
5.2.3 Europaparlamentarier als Agenten zweier Prinzipale?
5.2.4 Wie kontrollieren nationale Parteien ihre MdEP?
5.2.5 Screening- und Selektionsmechanismen
5.2.6 Monitoring und Verpflichtung zur Berichterstattung
5.2.7 Zusammenfassung
   
6 Delegationsbeziehungen zwischen nationalen Parteien und MdEP
6.1 Daten
6.2 MdEP als Agenten zweier Prinzipale?
6.3 Screening- und Selektionsmechanismen
6.4 Monitoring und Berichterstattung
6.5 Zwischenfazit
   
7 Namentliche Abstimmungen im Europäischen Parlament
7.1 Das Rätsel
7.2 Kohäsion, Disziplin und Geschlossenheit
7.3 Geschlossenheit auf Grund ähnlicher Präferenzen
7.4 Geschlossenheit auf Grund von Agendakontrolle
7.5 Namentliche Abstimmungen – verzerrte Stichproben?
7.6 Motivationen (k)eine namentliche Abstimmung zu beantragen
7.6.1 Disziplinierung
7.6.2 Positionierung
7.7 Ein theoretisches Modell des Antrags namentlicher Abstimmungen
7.7.1 Homogenität und Organisationsstruktur
7.7.2 Agendakontrolle
   
8 Determinanten des Antrags auf namentliche Abstimmung
8.1 Daten
8.2 Explorative Analyse
8.3 Statistische Analyse
   
9 Nationale Parteien im Europäischen Parlament
 
Literaturverzeichnis  

Informationen zur Autorin:

Janina Thiem promovierte mit dieser Arbeit an der Universität Mannheim. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES).