THOMAS POGUNTKE

  Thomas Poguntke  
  Parteiorganisation im Wandel    
  Gesellschaftliche Verankerung und organisatorische Anpassung im europäischen Vergleich   vergrößerte Ansicht in neuem Fenster  
   
  310 S., Wiesbaden, Westdeutscher Verlag, 2000  
  ISBN: 3-531-13522-8  
     

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Inhaltsverzeichnis

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Abstract

Politische Parteien haben im wesentlichen zwei Wege, dauerhafte und zweiseitige Verbindungen zu den Bürgern herzustellen und zu unterhalten: über die eigene Mitgliederorganisation und durch eine Vernetzung mit intermediären Organisationen und Nebenorganisationen. Die eigene Mitgliederorganisation stellt einen wichtigen, direkten Transmissionskanal dar, da sie den Parteien erlaubt, durch ihre Mitglieder für ihre politischen Ziele in der Gesellschaft zu werben und andererseits politische Stimmungen und Präferenzen der Bevölkerung wahrzunehmen und in politisches Handeln umzusetzen. Die Vernetzung mit den verschiedenen Arten kollateraler Organisationen erfüllt prinzipiell die gleichen Funktionen, allerdings laufen diese Prozesse über externe, teilweise unabhängige Organisationen vermittelt ab. In der Studie wird der Frage nachgegangen, wie sich diese "Linkages" zwischen Parteien und Bürgern in Westeuropa seit 1960 verändert haben. Untersucht werden 78 Parteien in 11 westeuropäischen Ländern. Im Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklung der Mitgliederzahlen und Veränderungen in der organisatorischen Verknüpfung zwischen den Entscheidungsgremien politischer Parteien und den verschiedenen Arten kollateraler Organisationen. Hierbei zeigt sich, daß Ausmaß und Intensität der gesellschaftlichen Verankerung politischer Parteien in Westeuropa deutlich schwächer geworden ist. Bemerkenswert ist außerdem, daß neue Parteien über fast keine gesellschaftlichen Bindungen verfügen.

Inhaltsverzeichnis

 

1.

Einleitung

 

2.

Linkage und Parteiendemokratie

 

2.1

Das Linkage-Konzept
  2.2 Arten und Funktionen von Linkage
  2.3 Partei und Umweltbeziehungen
  2.3.1 Mitgliederorganisation
  2.3.2 Kollaterale Organisationen
  2.3.3 Neue soziale Bewegungen
  2.3.4 Massenmedien
  2.3.5 Formale und informelle Verbindungen

 

3. Der Wandel der Umweltbedingungen politischer Parteien
  3.1 Gesellschaftlicher Wandel
  3.2 Der Wandel der intermediären Organisationen
  3.3 Die Konkurrenz unkonventioneller Politikformen
  3.4 Der Wandel der Massenkommunikation
  3.5 Erosion der Bindungen?

 

4. Anpassung und Wandel politischer Parteien
  4.1 Parteientypologie als Linkage-Theorie
  4.1.1 Individuelle Repräsentationsparteien
  4.1.2 Massenintegrationsparteien
  4.1.3 Catch-All-Parteien
  4.1.4 Neue Parteien
  4.1.5 Kartellparteien
  4.2 Ideologische Familien – eine komplementäre Perspektive
  4.3 Nationale Besonderheiten
  4.4 Umweltanpassung verschiedener Parteientypen
  4.4.1 Organisationshistorische Typen
  4.4.2 Ideologische Familien

 

5. Forschungsdesign
  5.1 Untersuchungsanordnung
  5.2 Operationalisierung
  5.2.1 Indikatoren
  5.2.2 Formale Regeln
  5.3 Datenbasis
  5.4 Parteitypen
  5.4.1 Organisationstypen
  5.4.2 Ideologische Familien
  5.4.3 Zusammenfassung
  5.5 Hypothesen

 

6.

Äpfel mit Birnen? Zur Methode des Vergleichs von Parteiorganisationen in Westeuropa

  6.1 Die Kernstruktur demokratischer Parteiorganisationen
  6.1.1 Regelungsorgane
  6.1.2 Exekutivorgane
  6.2 Empirische Klassifikationskriterien
  6.3 Eine empirische Typologie der Parteiorgane
  6.4 Empirische Anwendung: Die Klassifikation schwieriger Fälle
  6.4.1 Die Unterscheidung nationaler Vorstandsgremien
  6.4.2 Die Unterscheidung von Regelungsorganen
  6.4.3 Die Unterscheidung von Exekutivorganen und Regelungsorganen
  6.5 Parteigremien im westeuropäischen Vergleich: Nationale Muster?

 

7.

Kollateralorganisationen in Westeuropa

 

7.1

Die westeuropäische Organisationslandschaft: Weiße Flecken auf der Landkarte?

  7.2 Westeuropäische Parteien und Kollateralorganisationen
 

7.3

Charakteristische Interessen? Länder und Parteitypen im Vergleich

  7.4 Kollateralorganisationen in Westeuropa: Trends
  7.4.1 Art der Organisationen
  7.4.2 Länder
  7.4.3 Parteitypen
  7.5 Zusammenfassung

 

8.

Organisatorische Linkage politischer Parteien in Westeuropa

 

8.1

Berechnung des Linkage-Index

 

8.2

Parteien einzeln betrachtet

 

8.3

Parteitypen

 

8.3.1

Homogenität der Parteitypen

 

8.3.2

Trends und Niveauunterschiede

 

8.3.3

Spuren der Vergangenheit: Verknüpfungsmuster der Parteitypen

 

8.4

Länder

 

8.4.1

Homogenität der Länder

 

8.4.2

Trends und Niveauunterschiede

 

8.4.3

Zusammenfassung

 

9.

Inside the Parties

 

9.1

Organisationsprofile der Parteigremien

 

9.2

Stabilität oder Wandel? Linkagewerte der Parteigremien im Zeitverlauf

 

9.3

Parteigremien: Funktionen und Linkage

 

9.4

Resümee

 

10.

Parteimitglieder als Linkage: Mitgliederorganisationen in Westeuropa

 

10.1

Parteien als Mitgliederorganisationen

 

10.2

Daten und Analyseperspektiven

 

10.2.1

Daten

 

10.2.2

Organisationsgrad und Mitgliederdichte

 

10.3

Organisationsgrad westeuropäischer Parteiensysteme

 

10.4

Organisationsgrad der Parteitypen

 

10.5

Mitgliederdichte der Parteitypen

 

10.6

Nationale Organisationskulturen, ideologische Prägung oder Entstehungsgeschichte?

 

10.7

Zusammenfassung

 

11.

Linkage und Wählerstabilität

 

11.1

Kollateralorganisationen und Mitgliederorganisationen

 

11.2

Kollateralorganisationen, Mitgliederorganisationen und Wählerbindung

 

11.2.1

Stabilität

 

11.2.2

Wandel

 

11.2.3

Party Organization Matters

 

12.

Parteien und Linkage: Stabilität oder Wandel?

 

13.

Anhang

 

   

 

13.1

Liste der untersuchten Parteien (1960-1989)

 

13.2

Einteilung der Kollateralorganisationen

 

13.3

Schaubilder zu Kapitel 7

 

13.4

Tabelle zu Kapitel 8

 

13.5

Tabellen und Schaubild zu Kapitel 9

 

13.6

Analyse der Parteimitgliedschaft: Daten, Indizes, Fallzahlen

 

13.6.1

Quellen

 

13.6.2

Auswahlkriterien

 

13.6.3

Behandlung fehlender Werte

 

13.6.4

Datenmodifikationen

 

13.6.5

Berechnung des fiktiven Elektorates

 

13.6.6

Fallzahlen

 

13.6.7

Ausreißer

 

13.7

Linkage und Wählerstabilität: Daten, Indizes, Fallzahlen, Berechnungen

 

13.7.1

Berechnung der Variablen

 

13.7.2

Tabellen

 

13.7.3

Änderungen im Parteiensystem: Anpassung der Wahldaten

 

 

Literaturverzeichnis

Biografische Angaben:

Thomas Poguntke, von 1996 - 2000 Mitarbeiter am MZES, ist Professor für Politikwissenschaft an der School of Politics, International Relations and Environment (SPIRE) der Keele University in Großbritannien.
Veröffentlichungen: 'Alternative Politics: The German Green Party', (Edinburgh University Press 1993), Mitherausgeber von 'New Politics (Dartmouth 1995) und 'The Politics of Anti-Party Sentiment' (Special Issue des European Journal of Political Research 1996). Aufsätze in 'Political Studies', 'West European Politics', 'European Journal of Political Research', 'Zeitschrift für Parlamentsfragen', 'Der Bürger im Staat', 'Politics', 'Environmental Politics' 'Party Politics' und 'German Politics'.