Worauf ist es zurückzuführen, dass bei
manchen Deutschen eher positive und bei anderen eher negative Reaktionen
gegenüber Immigranten zu beobachten sind? Wie lassen sich Grenzziehungen
und soziale Distanzen gegenüber ethnischen Minderheiten erklären?
Diese wichtigen, theoretisch und empirisch aber immer noch weitgehend
ungeklärten Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Buchs. Der darin
entwickelte Ansatz zur Erklärung interethnischer Distanzen zeichnet sich
vor allem dadurch aus, dass den bislang meist vernachlässigten
Einflüssen von Bezugsgruppen und sozialen Milieus großes Gewicht
zugemessen wird. Distanzierende Einstellungen und Verhaltensweisen
gegenüber ethnischen Minderheiten können demnach nicht allein auf
individuelle Eigenschaften - etwa auf Bildungsniveau oder autoritäre
Persönlichkeitsmerkmale - zurückgeführt werden; entscheidend ist
immer auch die Verankerung der Einstellungs- und Verhaltensmuster in
persönlichen Netzwerken und sozialen Milieus. Diese Überlegungen
werden zu einem Erklärungsmodell ausgearbeitet, das in der Lage ist,
verschiedene theoretische Ansätze zu integrieren. Die empirische
Überprüfung dieses Modells stützt sich auf eine quantitative
Studie, in der auch die persönliche Bezugsumgebung der Akteure
sorgfältig erfasst wurde. Das außergewöhnliche Datenmaterial
eröffnet wichtige neue Erkenntnisse, die für die wissenschaftliche
Forschung ebenso aufschlussreich sind wie für den praktisch-politischen
Umgang mit interethnischen Distanzen.
|
|
|
Vorwort |
|
|
1 |
Einleitung |
1.1 |
Fragestellungen, Prämissen und
zentrale Hypothesen |
1.2 |
Eine genauere Eingrenzung des
Themas |
1.3 |
Zum Aufbau der Studie |
|
|
2. |
Mikro, Makro - und Meso? Zum Stand
der Forschung |
2.1 |
Beschreibungen - Erklärungen
- Theorien |
2.2 |
Makroanalytische
Ansätze |
2.2.1 |
|
Historische Hintergründe und
"Sonderwege" |
2.2.2 |
|
Modernisierung, (Des-)Integration und soziale
Krisen |
2.2.3 |
|
Produktionsverhältnisse und politische
Ökonomie |
2.2.4 |
|
Strukturelle Determinanten der
Intergruppenbeziehungen |
2.2.5 |
|
Zwischenfazit |
2.3 |
Mikroanalytische
Ansätze |
2.3.1 |
|
Frustrationen, Aggressionen und die
"Sündenbock"-Hypothese |
2.3.2 |
|
Persönlichkeitsstruktur und individuelle
Dispositionen |
2.3.3 |
|
Kategorisierung, Akzentuierung und soziale
Schemata |
2.3.4 |
|
Soziale Kategorisierung und soziale
Identität |
2.3.5 |
|
Sozialisation, Lernen und normative
Verankerungen |
2.3.6 |
|
Fazit |
|
|
|
3. |
Bringing Contexts Back In:
Distanzen und soziale Kontexte |
3.1 |
"Soziale Telepathie" und
"gemeinsames Schicksal" |
3.2 |
Bezugsgruppen |
3.2.1 |
|
Beziehungsvarianten |
3.2.2 |
|
Information und Norm |
3.2.3 |
|
Multiple Bezugsgruppen und die "Kreuzung
sozialer Kreise" |
3.3 |
Soziale Beziehungen und
Netzwerke |
3.3.1 |
|
Strukturelle Grundlagen interpersonaler
Beeinflussung |
3.3.2 |
|
Gesamtnetzwerke und egozentrierte Netzwerke |
3.3.3 |
|
Empirische Evidenzen und offene Fragen |
3.4 |
Kontexte, Bezugsgruppen und Netzwerke
- ein kurzes Resümee |
|
|
|
4. |
Modelle und Hypothesen - Der
theoretische Bezugsrahmen |
4.1 |
Rational choice und die
Werterwartungstheorie |
4.2 |
Ein einfaches Grundmodell |
4.2.1 |
|
Die "Basisdeterminanten" der theory of reasoned
action |
4.2.2 |
|
Ein Grundmodell zur Erklärung sozialer
Distanzen |
4.3 |
"Bounded rationality" und das
Modell der Frame-Selektion |
4.3.1 |
|
Das allgemeine Modell der Frame-Selektion |
4.3.2 |
|
Erlernte Interpretations- und
Bewertungsschemata |
4.3.3 |
|
Persönliche Erfahrungen und Kontakte |
4.3.4 |
|
Bezugsgruppen und die soziale Verankerung des
Framing |
4.3.5 |
|
Soziale Lagen und Interessen |
4.4 |
Zwei Erklärungsmodelle - Eine
Theorie |
|
|
|
5. |
Formen und Determinanten ethnischer
Grenzziehung |
5.1 |
Formen ethnischer Grenzziehung -
Eine deskriptive Bestandsaufnahme |
5.1.1 |
|
Einstellungen gegenüber
"Ausländern" |
5.1.2 |
|
Zuzugspräferenzen |
5.1.3 |
|
Persönliche Kontakte zu Ausländern |
5.1.4 |
|
Soziale Distanzen gegenüber italienischen
und türkischen Immigranten |
5.1.5 |
|
Zwischenfazit |
5.2 |
Bedingungen und Ursachen sozialer
Distanzen |
5.2.1 |
|
Das Grundmodell im empirischen Test |
5.2.2 |
|
Erweiterungen des Grundmodells |
5.2.3 |
|
Kovariate und alternative
Erklärungsansätze |
5.3 |
Ein letztes Zwischenfazit |
|
|
|
6. |
Subjektive Wahrnehmung und
objektive Übereinstimmung |
6.1 |
Maßzahlen der
Homogenität |
6.2 |
Wie groß ist die
tatsächliche Einstellungshomogenität? |
6.3 |
Was bestimmt das Ausmaß der
tatsächlichen Übereinstimmung? |
6.3.1 |
|
Wie wichtig ist die Art der Beziehung? |
6.3.2 |
|
Zentrale Determinanten der tatsächlichen
Übereinstimmung |
6.4 |
Determinanten der
Einstellungshomogenität |
6.4.1 |
|
"Hintergrundmerkmale" |
6.4.2 |
|
Beziehungsdauer und Kontakthäufigkeit |
6.4.3 |
|
Dichte und Netzwerkkomposition |
6.5 |
Die Determinanten der
Homogenität im Zusammenhang |
6.5.1 |
|
Das mehrebenenanalytische Schätzmodell |
6.5.1 |
|
Zentrale Ergebnisse der multivariaten
Analyse |
6.6 |
Eine kurze Einschätzung der
Resultate |
|
|
|
|
|
|
7. |
Resümee |
8. |
Literatur |