Frank Arndt  
  Tausch in Verhandlungen vergrößerte Ansicht in neuem Fenster  
  Ein dynamisches Modell von Tauschprozessen  
  Reihe: Forschung und Entwicklung in der Analytischen Soziologie  
  288 S., Wiesbaden, VS Verlag, 2008  
  ISBN: 978-3-531-16150-1  

Gehe zum

Inhaltsverzeichnis

Informationen zum Autor

Abstract

Kollektive Entscheidungen unter Einstimmigkeit sind neben Mehrheitsentscheidungen in Politik und Wirtschaft weit verbreitet. Einer Reform der Europäischen Verträge müssen alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union zustimmen. Bestimmend für die Einigung (oder deren Scheitern) sind nicht nur die Präferenzen der Verhandler, sondern auch der Verhandlungsverlauf, der durch die Interaktion der Teilnehmer geprägt wird. Um diese Verhandlungsprozesse zu analysieren leitet Frank Arndt ein formales theoretisches Modell ab und überprüft es empirisch am Beispiel der Amsterdamer Regierungskonferenz 1996. Besondere Berücksichtigung findet hierbei politischer Tausch, der als zentrale Verhandlungsstrategie wahrgenommen und dessen Rolle bei der Kompromissfindung analysiert wird.

Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Problemstellung
1.1 Einleitung
1.2 Forschungsgegenstand
1.2.1 Die Amsterdamer Regierungskonferenz
1.2.1.1 Ausgangssituation
1.2.1.2 Thematische Bereiche
1.2.1.3 Institutioneller Rahmen
1.2.1.4 Verhandlungsverlauf
1.2.2 Verhandlung und Konzession
1.2.3 Grundstruktur von Verhandlungen: räumliche Modellierung
1.2.4 Problemstellung: Vorhersage von Verhandlungsergebnissen
2 Theorie
2.1 Rational-Choice als allgemeine Handlungstheorie
2.1.1 Methodologischer Individualismus
2.1.2 Akteurskonzeption und rationale Handlungslogik
2.1.3 Nutzenfunktion
2.1.3.1 Grundlagen der Nutzentheorie
2.1.3.2 Nutzenvergleich
2.1.3.3 Räumliche Nutzenfunktion
2.1.4 Risikobereitschaft
2.1.4.1 Entscheidungen unter Risiko
2.1.4.2 Risikobereitschaft in Verhandlungen
2.1.4.3 Einfluss der Risikobereitschaft auf die Nutzenfunktion
2.1.5 Konsequenzen für die Modellbildung
2.2 Spieltheoretische Verhandlungstheorie
2.2.1 Grundprinzipien spieltheoretischer Verhandlungstheorie
2.2.1.1 Kooperative Verhandlungstheorie
2.2.1.2 Nicht-kooperative Verhandlungstheorie
2.2.2 Verhandlungen unter Einstimmigkeit
2.2.2.1 Effizienz einstimmiger Entscheidungen
2.2.2.2 Reichweite institutioneller Reformen unter Einstimmigkeit
2.2.3 Spieltheoretische Lösungskonzepte
2.2.3.1 Median Voter
2.2.3.2 Die Nash-Verhandlungslösung
2.2.3.3 Mean Voter
2.2.4 Konsequenzen für die Modellbildung
2.3 Tauschtheorie in den Sozialwissenschaften
2.3.1 Tausch als Gegenstand der Ökonomie
2.3.1.1 Die Edgeworth-Box
2.3.1.2 Das mikroökonomische Marktmodell
2.3.2 Tausch als Gegenstand der Soziologie
2.3.2.1 Grundlegende Begriffe und Probleme der Tauschtheorie
2.3.2.1.1 Eingeschränkter und generalisierter Tausch .
2.3.2.1.2 Sozialer und ökonomischer Tausch
2.3.2.1.3 Reziprozität und Ausgeglichenheit
2.3.2.1.4 Das Kooperationsproblem
2.3.2.2 Tauschtheoretische Ansätze in der Soziologie
2.3.2.2.1 Strukturalismus
2.3.2.2.2 Psychologischer Reduktionismus
2.3.2.2.3 Emergenz sozialer Differenzierung
2.3.2.2.4 Tauschnetzwerke
2.3.3 Tausch als Gegenstand der Politikwissenschaft
2.3.3.1 Stimmentausch in Mehrheitsentscheidungen
2.3.3.2 Konzessionstausch in Verhandlungen
2.3.4 Tauschtheoretische Lösungskonzepte
2.3.4.1 Das Coleman-Modell
2.3.4.2 Das Henning-Modell
2.3.5 Kritik an tauschtheoretischen Lösungskonzepten und Konsequenzen für die Modellbildung
2.3.5.1 Überprüfung der Marktvoraussetzungen
2.3.5.2 Durchsetzung von Tauschvereinbarungen
2.3.5.3 Einflussmöglichkeiten der Akteure
2.4 Sequenzie-dynamische Modellierung von Verhandlungen
2.4.1 Kritik an analytischen Modellen
2.4.1.1 Sequenzielle Modellierung und Pfadabhängigkeit
2.4.1.2 Dynamische Modellierung
2.4.1.3 Methodische Umsetzung dynamischer Modelle
2.4.2 Sequenziell-dynamische Lösungskonzepte
2.4.2.1 Issue-by-Issue Verhandlungen: Das Modell von Saam et al.
2.4.2.1.1 Das Koalitionsspiel
2.4.2.1.2 Das Verhandlungsspiel
2.4.2.2 Konzessionstausch: Das Nlodell von Stokman und van Oosten
2.4.2.2.1 Das Verhandlungssystem
2.4.2.2.3 Die Tauschbedingungen
2.4.2.2.4 Die Berechnung der Tauschrat
2.4.2.2.5 Der Tauschprozess
2.4.3 Konsequenzen für die Modellbildung
3 Anwendungsfall
3.1 Akteure und Institutionen in internationalen Beziehungen
3.1.1 Theorien internationaler Beziehungen
3.1.1.1 (Neo-) Realismus
3.1.1.2 Liberaler Intergouvernementalismus
3.1.1.3 Multi-level Governance
3.1.2 Verortung der Fragestellung in den Theorien internationaler Beziehungen
3.1.3 Konsequenzen für die Modellbildung
3.2 Daten
3.2.1 Erhebungsverfahren
3.2.2 Operationalisierung
3.3 Zusammenstellung der Hypothesen
4 Modell
4.1 Herleitung der Modellerweiterung
4.1.1 Dynamisierung
4.1.2 Mean Voter als Entscheidungsregel
4.1.3 Ressourcenallokation und Risikobereitschaft
4.1.4 Kollektive Akteure
4.1.5 Intersubjektiver Nutzenvergleich
4.1.6 Skalenniveau
4.1.7 Randakteure
4.1.8 Konsequenzen für die Modellbildung
4.2 Formale Beschreibung der Modellerweiterung
4.2.1 Das Verhandlungssystem
4.2.2 Die Akteure
4.2.3 Die Tauschbedingungen
4.2.4 Die Bestimmung des Tauschnutzens
4.2.5 Der Tauschprozess
4.2.6 Verhandlungsphasen
5 Ergebnisse
5.1 Empirische Überprüfung des Modells
5.1.1 Bestimmung der Vorhersagen der Simulation
5.1.2 Gütemaße für die Modellvorhersagen
5.1.3 Modellexperimente
5.1.3.1 Überprüfung der Modellannahmen
5.1.3.1.1 Modellerweiterung
5.1.3.1.2 Modellvergleiche
5.1.3.2 Gründe für die Unterschiede zwischen den Vorhersagen des Simulationsmodells und der Vergleichsmodelle
5.1.3.2.1 Höhe des Verhandlungsergebnisses
5.1.3.2.2 Anzahl der Verhandlungsoptionen
5.1.3.2.3 Anpassung an ordinale Verhandlungsoptionen
5.1.3.3 Überprüfung der Hypothesen zur Logik der Aggregation
5.1.3.3.1 Reichweite von Reformen
5.1.3.3.2 Effizienz von politischem Tausch
5.1.3.3.3 Netzwerkposition
5.1.3.4 Fazit
5.1.4 Sensitivitätsanalyse
5.1.4.1 Auswahl der Tauschbeziehung
5.1.4.2 Eingeschränkter Tausch
5.1.4.3 Machtgewichtung
5.1.4.4 Fazit
5.1.5 Schwächenanalyse
5.1.5.1 Anzahl der Tauschakte
5.1.5.2 Modellvorhersagen
5.1.5.3 Position des Status quo
5.1.5.4 Positions- und Interessenve
5.1.5.5 Fazit
5.2 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse
5.2.1 Verhandlungstheorie
5.2.2 Tauschtheorie
5.2.3 Theorie der kollektiven Entscheidung
5.2.4 Übertragbarkeit der Ergebnisse
5.3 Fazit und Ausblick
A Anhang
A.1 Vergleich der Zusamtnenhangsmaße
A.2 Sensitivitätsanalyse zur Datenqualität
Literaturverzeichnis

Informationen zum Autor:

Dr. Frank Arndt promovierte mit dieser Arbeit am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) der Universität Mannheim bei Prof. Dr. Nicole J. Saam und bei Prof. Dr. Franz Pappi.