Michèle Knodt  
  Tiefenwirkung europäischer Politik   vergrößerte Ansicht in neuem Fenster    
  Eigensinn oder Anpassung regionalen Regierens?    
   
  359 S., Baden-Baden, Nomos-Verl.-Ges., 1998  
  ISBN 3-7890-5261-2  
     

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Inhaltsverzeichnis

Informationen zur Autorin

 

Abstract

Die Zukunftsvision eines "Europa der Regionen" der Maastrichtära ist verblasst. Auf der Tagesordnung steht die Debatte um die Rolle und Perspektiven von Regionen in der Europaeischen Union. Erstmalig wird mit dieser Studie eine emirisch-vergleichende Untersuchung über die "Europafähigkeit" von Regionen aus Sicht regionaler Akteure - aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, intermediären Organisationen und Verbänden - vorgelegt. Die Autorin vergleicht dabei die Herausforderungen und Anpassungsleistungen der deutschen Regionen Baden-Württemberg und Niedersachsen.

Ihr Fazit: Angesichts der Beharrungskraft regionaler Politikstile sowie der unterschiedlichen Ressourcenausstattung der Regionen, ist eine dauerhafte Ungleichheit festzustellen, die nur wenigen Regionen den politischen Aufstieg und eine erfolgreiche Nutzung der europäischen Angebote ermöglicht. In einem "Europa mit den Regionen" sind eindeutige Gewinner und Verlierer zu identifizieren.

Für die Praxis gibt diese Studie durch ihren vergleichenden Charakter interessante Einblicke in die unterschiedliche regionale Umsetzung europäischer Politik. Für das wissenschaftliche Fachpublikum präsentiert sie bisher vermisste -empirisch gesättigte- Antworten auf Fragen des regionalen Regierens in der EU. Darüber hinaus eignet sie sich bestens als Einstieg in das Studium des europäischen Mehrebenensystems aus regionaler Perspektive.

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

Abkürzungsverzeichnis

10

 

Einleitung

13

 

 

 

1

Die Konzeption regionalen Regierens in der europäischen Politik

23

1.1

Akteurshandeln

24

1.2

Ideen als 'Sinnstrukturen'

33

1.3

Das Konzept des 'Politikstils'

36

 

 

 

2

Auswahl der Regionen

40

2.1

Die deutschen Länder im Gefüge des europäischen Mehrebenensystems

41

2.2

Geschichtslandschaften und regionale Identität - der kulturelle Faktor

57

2.3

Kommunikations- und Verwaltungsraum 'Region'

59

2.4

Sozio-ökonomische Strukturmerkmale der Länder

60

2.5

Auswahl der Länder

68

 

 

 

3

Die beiden Untersuchungsregionen in ihrer wirtschaftlichen Verfaßtheit

69

3.1

Baden-Württemberg

70

3.1.1

Die lange Tradition der regionalen Gewerbeförderung im Land

72

3.1.2

Die Interpretation Baden-Württembergs als 'Industrial District'

74

3.1.3

Produktions- und Organisationsstrukturen in Baden-Württemberg

79

3.1.4

'Tüftlertum' und 'schwäbischer Pietismus'

82

3.2

Niedersachsen

83

3.2.1

Nachholende Industrialisierung und landwirtschaftliche Prägung

85

3.2.2

Süd-Nord Gefälle: Kraftfahrzeugbau und Altindustrie im Süden - Landwirtschaft und Fremdenverkehr im Norden

88

3.2.3

Niedrige FuT-Intensität und eine starke Orientierung auf die Fertigung

89

 

 

 

4

Politikstile in den Regionen

91

4.1

Regionale Vernetzungen

91

4.1.1

Innerregionale Vernetzungen in den Regionen

93

4.1.2

Außenvernetzung der Regionen

103

4.2

Traditionelles regionales Handeln in den Regionen

106

4.2.1

Formen von Verwaltungshandeln

108

4.2.2

Das 'Modell Baden-Württemberg' als zentralistisch-hierarchische Verwaltungskultur

112

4.2.3

Egalitär-kooperative Tendenzen der niedersächsischen Verwaltungskultur

118

4.2.4

'Gesprächskreise' als neue Form des Regierens in beiden Regionen

121

4.2.5

Das Verhältnis Politik und Wirtschaft in der Wahrnehmung der regionalen Akteure

127

5

Regionales Regieren in der Strukturpolitik

136

5.1

Paradigmen der regionalen Struktur- und Wirtschaftsförderung

138

5.2

Regionale Wirtschafts- und Strukturpolitik in Niedersachsen

140

5.2.1

Förderangebote der regionalen Wirtschaftsförderung von Bund und Land

141

5.2.2

Kommunalisierung der Landesplanung

143

5.2.3

Regionalisierung der Wirtschafts- und Raumordnungspolitik in den 90er Jahren

146

5.2.4

Dialogorientierung in der sektoralen Strukturpolitik Niedersachsens

151

5.3

Regionale Wirtschaftsförderung in Baden-Württemberg

153

5.3.1

Förderangebote der regionalen Wirtschaftsförderung von Bund und Land

154

5.3.2

Regionalisierung der Regional- und Landesplanung

156

5.3.3

Erste Ansätze kooperativer Strategien: Dialogorientierung in der sektoralen Strukturpolitik

160

5.4

Strukturfondsförderung - Angebote auf der Europäischen Ebene

161

5.5

Strukturfondsförderung im 'Kooperativen Föderalismus'

174

5.5.1

'Kooperativer Föderalismus' - die Politikverflechtung in der regionalen Wirtschaftspolitik

175

5.5.2

Implementation Europäischer Strukturfondsförderung in Deutschland: Die doppelte Politikverflechtung

177

5.6

Europäische Strukturfondsförderung in Niedersachsen und Baden-Württemberg

185

5.6.1

Förderkulisse der Ziel-2 und 5b Förderung und der LEADER Initiative in Niedersachsen und Baden-Württemberg

186

5.6.2

Planung und Implementation der Strukturfondsförderung

194

5.6.3

Wahrnehmung der europäischen Angebote der Strukturfondsförderung in den beiden Ländern

211

 

 

 

6

Regionales Regieren in der Forschungs- und Technologiepolitik

221

6.1

Paradigmenwechsel in der Forschungs- und Technologiepolitik? Zwei Kooperationstypen in der Innovationsförderung

223

6.2

Forschungs- und Technologiepolitik in Baden-Württemberg

228

6.2.1

Frühe Forschungs- und Technologiepolitik mit stark zentralistischer Konzeption

229

6.2.2

Schwerpunkte des traditionellen Innovationssystems: Innovationsförderprogramm und Technologietransfer

231

6.2.3

Ansätze einer Umorientierung - Innovationsförderung mit diskursiven Elementen

237

6.2.4

Regierungswechsel als Impuls - Diskursorientierung des umgebildeten MWMT

239

6.2.5

Fazit: Das Innovationsfördersystem Baden-Württemberg: Reziproke Koordination mit diskursiven Einsprengseln

241

6.3

Forschungs- und Technologiepolitik in Niedersachsen

244

6.3.1

Beginn der niedersächsischen Technologiepolitik - Strategiemix auf der Basis reziproker Kooperation

245

6.3.2

Die Wende in der niedersächsischen Forschungs- und Technologiepolitik - Bemühungen um Strategien der aktiven Vernetzung

254

6.3.3

Fazit: Neue Denke - dialogorientierte Instrumente der Innovationsförderung

258

6.4

Nationale und europäische forschungs- und technologiepolitische Orientierungen für die Region

260

6.4.1

Der etablierte Akteur Bundesregierung im Politikfeld Forschungs- und Technologiepolitik

261

6.4.2

Die EG als neuer Akteur im Politikfeld Forschung und Technologie

266

6.4.3

Institutionelle Verflechtung der drei Ebenen in der Forschungs- und Technologiepolitik

271

6.5

Europäische Forschungs- und Technologiepolitik in Niedersachsen und Baden-Württemberg

276

6.5.1

Beteiligung an Programmen der europäischen Forschungs- und Technologiepolitik in den Ländern

277

6.5.2

Reaktionen auf regionaler Ebene auf das neue Angebot der europäischen Forschungs- und Technologiepolitik

280

6.5.3

Wahrnehmung europäischer Forschungs- und Technologiepolitik durch die regionalen Akteure

285

 

 

 

 

Fazit: Eigensinn und Anpassung regionalen Regierens an europäische Politik

295

 

 

 

 

Literaturverzeichnis

308

 

 

 

 

Anhang

337

I

Methodik der Erhebung

338

II

Tabelle und Graphiken

341

III

Verzeichnis der geführten Interviews

344

IV

Fragebogen (am Beispiel Baden-Württemberg)

345

 

 

Autorinneninformation:

Die Autorin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für politische Wissenschaften II an der Universität Mannheim und am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES). Sie war an der Durchführung eines international vergleichenden Projektes über "Regionen als Handlungseinheiten in der europäischen Politik" am MZES beteiligt.