Die Zukunftsvision eines "Europa der
Regionen" der Maastrichtära ist verblasst. Auf der Tagesordnung steht die
Debatte um die Rolle und Perspektiven von Regionen in der Europaeischen Union.
Erstmalig wird mit dieser Studie eine emirisch-vergleichende Untersuchung
über die "Europafähigkeit" von Regionen aus Sicht regionaler Akteure
- aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, intermediären Organisationen und
Verbänden - vorgelegt. Die Autorin vergleicht dabei die Herausforderungen
und Anpassungsleistungen der deutschen Regionen Baden-Württemberg und
Niedersachsen.
Ihr Fazit: Angesichts der Beharrungskraft
regionaler Politikstile sowie der unterschiedlichen Ressourcenausstattung der
Regionen, ist eine dauerhafte Ungleichheit festzustellen, die nur wenigen
Regionen den politischen Aufstieg und eine erfolgreiche Nutzung der
europäischen Angebote ermöglicht. In einem "Europa mit den Regionen"
sind eindeutige Gewinner und Verlierer zu identifizieren.
Für die Praxis gibt diese Studie durch
ihren vergleichenden Charakter interessante Einblicke in die unterschiedliche
regionale Umsetzung europäischer Politik. Für das wissenschaftliche
Fachpublikum präsentiert sie bisher vermisste -empirisch gesättigte-
Antworten auf Fragen des regionalen Regierens in der EU. Darüber hinaus
eignet sie sich bestens als Einstieg in das Studium des europäischen
Mehrebenensystems aus regionaler Perspektive.
|
Abkürzungsverzeichnis |
10 |
|
Einleitung |
13 |
|
|
|
1 |
Die Konzeption regionalen Regierens in der
europäischen Politik |
23 |
1.1 |
Akteurshandeln |
24 |
1.2 |
Ideen als 'Sinnstrukturen' |
33 |
1.3 |
Das Konzept des 'Politikstils' |
36 |
|
|
|
2 |
Auswahl der Regionen |
40 |
2.1 |
Die deutschen Länder im Gefüge des
europäischen Mehrebenensystems |
41 |
2.2 |
Geschichtslandschaften und regionale Identität -
der kulturelle Faktor |
57 |
2.3 |
Kommunikations- und Verwaltungsraum 'Region' |
59 |
2.4 |
Sozio-ökonomische Strukturmerkmale der
Länder |
60 |
2.5 |
Auswahl der Länder |
68 |
|
|
|
3 |
Die beiden Untersuchungsregionen in ihrer
wirtschaftlichen Verfaßtheit |
69 |
3.1 |
Baden-Württemberg |
70 |
3.1.1 |
Die lange Tradition der regionalen
Gewerbeförderung im Land |
72 |
3.1.2 |
Die Interpretation Baden-Württembergs als
'Industrial District' |
74 |
3.1.3 |
Produktions- und Organisationsstrukturen in
Baden-Württemberg |
79 |
3.1.4 |
'Tüftlertum' und 'schwäbischer
Pietismus' |
82 |
3.2 |
Niedersachsen |
83 |
3.2.1 |
Nachholende Industrialisierung und landwirtschaftliche
Prägung |
85 |
3.2.2 |
Süd-Nord Gefälle: Kraftfahrzeugbau und
Altindustrie im Süden - Landwirtschaft und Fremdenverkehr im
Norden |
88 |
3.2.3 |
Niedrige FuT-Intensität und eine starke
Orientierung auf die Fertigung |
89 |
|
|
|
4 |
Politikstile in den Regionen |
91 |
4.1 |
Regionale Vernetzungen |
91 |
4.1.1 |
Innerregionale Vernetzungen in den Regionen |
93 |
4.1.2 |
Außenvernetzung der Regionen |
103 |
4.2 |
Traditionelles regionales Handeln in den
Regionen |
106 |
4.2.1 |
Formen von Verwaltungshandeln |
108 |
4.2.2 |
Das 'Modell Baden-Württemberg' als
zentralistisch-hierarchische Verwaltungskultur |
112 |
4.2.3 |
Egalitär-kooperative Tendenzen der
niedersächsischen Verwaltungskultur |
118 |
4.2.4 |
'Gesprächskreise' als neue Form des Regierens in
beiden Regionen |
121 |
4.2.5 |
Das Verhältnis Politik und Wirtschaft in der
Wahrnehmung der regionalen Akteure |
127 |
5 |
Regionales Regieren in der Strukturpolitik |
136 |
5.1 |
Paradigmen der regionalen Struktur- und
Wirtschaftsförderung |
138 |
5.2 |
Regionale Wirtschafts- und Strukturpolitik in
Niedersachsen |
140 |
5.2.1 |
Förderangebote der regionalen
Wirtschaftsförderung von Bund und Land |
141 |
5.2.2 |
Kommunalisierung der Landesplanung |
143 |
5.2.3 |
Regionalisierung der Wirtschafts- und
Raumordnungspolitik in den 90er Jahren |
146 |
5.2.4 |
Dialogorientierung in der sektoralen Strukturpolitik
Niedersachsens |
151 |
5.3 |
Regionale Wirtschaftsförderung in
Baden-Württemberg |
153 |
5.3.1 |
Förderangebote der regionalen
Wirtschaftsförderung von Bund und Land |
154 |
5.3.2 |
Regionalisierung der Regional- und
Landesplanung |
156 |
5.3.3 |
Erste Ansätze kooperativer Strategien:
Dialogorientierung in der sektoralen Strukturpolitik |
160 |
5.4 |
Strukturfondsförderung - Angebote auf der
Europäischen Ebene |
161 |
5.5 |
Strukturfondsförderung im 'Kooperativen
Föderalismus' |
174 |
5.5.1 |
'Kooperativer Föderalismus' - die
Politikverflechtung in der regionalen Wirtschaftspolitik |
175 |
5.5.2 |
Implementation Europäischer
Strukturfondsförderung in Deutschland: Die doppelte
Politikverflechtung |
177 |
5.6 |
Europäische Strukturfondsförderung in
Niedersachsen und Baden-Württemberg |
185 |
5.6.1 |
Förderkulisse der Ziel-2 und 5b Förderung
und der LEADER Initiative in Niedersachsen und Baden-Württemberg |
186 |
5.6.2 |
Planung und Implementation der
Strukturfondsförderung |
194 |
5.6.3 |
Wahrnehmung der europäischen Angebote der
Strukturfondsförderung in den beiden Ländern |
211 |
|
|
|
6 |
Regionales Regieren in der Forschungs- und
Technologiepolitik |
221 |
6.1 |
Paradigmenwechsel in der Forschungs- und
Technologiepolitik? Zwei Kooperationstypen in der
Innovationsförderung |
223 |
6.2 |
Forschungs- und Technologiepolitik in
Baden-Württemberg |
228 |
6.2.1 |
Frühe Forschungs- und Technologiepolitik mit
stark zentralistischer Konzeption |
229 |
6.2.2 |
Schwerpunkte des traditionellen Innovationssystems:
Innovationsförderprogramm und Technologietransfer |
231 |
6.2.3 |
Ansätze einer Umorientierung -
Innovationsförderung mit diskursiven Elementen |
237 |
6.2.4 |
Regierungswechsel als Impuls - Diskursorientierung des
umgebildeten MWMT |
239 |
6.2.5 |
Fazit: Das Innovationsfördersystem
Baden-Württemberg: Reziproke Koordination mit diskursiven
Einsprengseln |
241 |
6.3 |
Forschungs- und Technologiepolitik in
Niedersachsen |
244 |
6.3.1 |
Beginn der niedersächsischen Technologiepolitik -
Strategiemix auf der Basis reziproker Kooperation |
245 |
6.3.2 |
Die Wende in der niedersächsischen Forschungs-
und Technologiepolitik - Bemühungen um Strategien der aktiven
Vernetzung |
254 |
6.3.3 |
Fazit: Neue Denke - dialogorientierte Instrumente der
Innovationsförderung |
258 |
6.4 |
Nationale und europäische forschungs- und
technologiepolitische Orientierungen für die Region |
260 |
6.4.1 |
Der etablierte Akteur Bundesregierung im Politikfeld
Forschungs- und Technologiepolitik |
261 |
6.4.2 |
Die EG als neuer Akteur im Politikfeld Forschung und
Technologie |
266 |
6.4.3 |
Institutionelle Verflechtung der drei Ebenen in der
Forschungs- und Technologiepolitik |
271 |
6.5 |
Europäische Forschungs- und Technologiepolitik in
Niedersachsen und Baden-Württemberg |
276 |
6.5.1 |
Beteiligung an Programmen der europäischen
Forschungs- und Technologiepolitik in den Ländern |
277 |
6.5.2 |
Reaktionen auf regionaler Ebene auf das neue Angebot
der europäischen Forschungs- und Technologiepolitik |
280 |
6.5.3 |
Wahrnehmung europäischer Forschungs- und
Technologiepolitik durch die regionalen Akteure |
285 |
|
|
|
|
Fazit: Eigensinn und Anpassung regionalen Regierens an
europäische Politik |
295 |
|
|
|
|
Literaturverzeichnis |
308 |
|
|
|
|
Anhang |
337 |
I |
Methodik der Erhebung |
338 |
II |
Tabelle und Graphiken |
341 |
III |
Verzeichnis der geführten Interviews |
344 |
IV |
Fragebogen (am Beispiel
Baden-Württemberg) |
345 |
Die Autorin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl
für politische Wissenschaften II an der Universität Mannheim und am
Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES). Sie war an
der Durchführung eines international vergleichenden Projektes über
"Regionen als Handlungseinheiten in der europäischen Politik" am MZES
beteiligt.