Volker Weichsel  
  Tschechien in Europa vergrößerte Ansicht in neuem Fenster  
  Nationalpolitische Traditionen und integrationspolitische Konzepte  
  Studien zu Konflikt und Kooperation im Osten, Bd. 16  
  280 S., Berlin, LIT: 2007  
  ISBN: 978-3-8258-0061-1  

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Inhaltsverzeichnis

Abstract

Die politische Ordnung Europas hat sich zwischen 1989 und 2005 radikal verändert. Getrieben wurde die Umgestaltung von der Globalisierung und der Integrationskonkurrenz zwischen Brüssel und Moskau. Die spezifischen Antworten auf diese Herausforderungen hängen allerdings von nationalen Besonderheiten ab. Diese Studie untersucht am Beispiel der Tschechischen Republik die nationalpolitische Bedingtheit der europäischen Integration. Sie zeigt exemplarisch, daß die europapolitischen Konzepte der Parteien wesentlich von deren historisch tradierten Vorstellungen über das Verhältnis zwischen Staat und Nation geprägt sind. Diese erklären, warum ausgewiesene Gegner eines Beitritts zur Europäischen Union Anhängern einer Vertiefung der Integration unter tschechischer Mitwirkung gegenüberstanden und einstige Protagonisten der Westintegration sich als EU-Skeptiker entpuppten, die den EU-Verfassungsvertrag ablehnen.

Inhaltsverzeichnis

  Vorwort des Herausgebers
  Dank
1 Einleitung
1.1 Zum Forschungsstand
1.2 Zur historischen Genese der Konfliktkonstellation
   
2 Souveräner Nationalstaat im euroatlantischen Raum
Die staatsnationale „Rechte" der Demokratischen Bürgerpartei
2.1 Eine postkommunistische „Rechte" ohne Traditionen?
2.2 Die gesamteuropäischen Ordnungsvorstellungen der ODS - Nationalstaat im Westen
2.3 Das EU-Konzept der ODS: Alle Macht dem Nationalstaat!
   
3 Europäischer Bundesstaat in einer transatlantischen Gemeinschaft
Die nationalföderativen Christlichsozialen
3.1 Die nationalföderativen Traditionen der KDU-ČSL
3.2 Die gesamteuropäischen Ordnungsvorstellungen der KDU-ČSL - ein euroatlantischer Verbund
3.3 Das EU-Konzept der KDU-ČSL - ein europäischer Bundesstaat
   
4 Europäischer Bundesstaat und transatlantische Gemeinschaft oder euroasiatischer Staatenverbund?
Die Sozialdemokraten zwischen nationalföderativen und staatsnationalen Kräften
4.1 Nationalföderative und staatsnationale Traditionen der tschechischen Arbeiterbewegung
4.2 Die gesamteuropäischen Ordnungsvorstellungen der ČSSD: Ein dritter Weg zwischen West und Ost?
4.3 Das EU-Konzept der ČSSD: Auf dem Weg in einen europäischen Bundesstaat?
   
5 Nationalstaat in der Isolation oder Aufbruch in einen euroasiatischen Staatenverbund?
Die Kommunisten zwischen tschechoslowakischem und tschechischem Staatsnationalismus
  Die tschechoslowakisch-staatsnationalen Traditionen der KSČM
  Die gesamteuropäischen Ordnungsvorstellungen der KSČM: Vom Blockkommunismus zum Nationalkommunismus
  Das EU-Konzept der KSČM: Auf dem Weg in einen zentralistischen Staatenverbund?
   
6 Resümee
   
7 Literaturverzeichnis