Elmar Rieger  
  Bauernopfer   vergrößerte Ansicht in neuem Fenster    
  Das Elend der europäischen Agrarpolitik  
     
  175 S., Frankfurt / Main, Campus Verlag, 1995  
  ISBN 3-593-35397-0  
     
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Inhaltsverzeichnis

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Abstract

Die Europäische Agrarpolitik ist schon seit Jahrzehnten heftiger Dauerkritik ausgesetzt. Agrarpolitik wurde, so die These dieses erhellenden Essays, zu einer breit angelegten Sozialpolitik. Gleichzeitig führte die besondere Konstruktion der europäischen Agrarpolitik und die starke Stellung der Interessenverbände dazu, die sozialpolitischen Absichten der Agrarpolitik in ihr Gegenteil zu verkehren. Der Autor legt eindringlich dar, wie sich in den vergangenen zwei Jahren die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit im Agrarsektor stark vergrößert hat und die Landwirtschaft für immer mehr Bauern immer weniger als materielle Grundlage ihrer Existenz ausreicht.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I Die neue Agrarfrage.

Zur Lage der Landwirtschaft in der Europäischen Union

II Endspiel.

Die Vergemeinschaftung der Agrarpolitik und ihre Eigendynamik

III Die Drehung der Schraube.

Formen und Ergebnisse der Europäisierung der Landwirtschaft

IV Im Käfig.

Über einige Konsequenzen der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union

Ausblick


Aus der Einleitung:

"Zwei Probleme stehen im Vordergrund dieser kleinen Schrift: erstens die Verstetigung und Dauerhaftigkeit, teilweise auch die Vergrößerung der Probleme des Agrarsektors in Westeuropa - trotz der zahlreichen und mit großem finanziellem und organisatorischem Aufwand betriebenen staatlichen Aktivitäten -, und zweitens die offensichtlich unüberwindlichen Schwierigkeiten bei den im letzten Vierteljahrhundert immer wieder in Angriff genommenen Versuchen einer grundlegenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. Diese zwei großen Problemkomplexe sind natürlich auf vielfältige Art und Weise miteinander verknüpft und bilden damit ein Geflecht von Abhängigkeiten, die sich gegenseitig verstärken.

Das erste Kapitel dieser Abhandlung beschreibt die konstitutiven Merkmale der westeuropäischen Landwirtschaft. Dabei wird vor allem versucht, die gegenwärtige Krise als eine im wesentlichen sozialpolitische Problemstellung zu bestimmen. Im zweiten Kapitel wird zu zeigen versucht, daß die besonderen Merkmale der gegenwärtigen Agrarfrage auf das engste mit der Art und Weise zusammenhängen, wie die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union organisiert ist und wie sie arbeitet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Strukturwandel der Landwirtschaft in der Europäischen Union und seinen Ergebnissen. Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche Rolle die Gemeinsame Agrarpolitik in diesen Prozessen spielt, welche ursächliche, kausale Bedeutung ihr bei der Entstehung einer neuen Agrarfrage zukommt. Im vierten Kapitel wird der Versuch unternommen, einige grundsätzliche Aspekte des sozialstrukturellen Wandels der Landwirtschaft in der Europäischen Union zu interpretieren und zu bewerten. Im Mittelpunkt dieser Interpretation steht die überragende Rolle des Staates bzw. der Organe und Institutionen der Europäischen Union bei der Gestaltung der Lebenslage der Landwirte in Westeuropa. Sie äußert sich als eine totale, bürokratisch organisierte Einmischung des Staates und der Union in die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der betroffenen Menschen."

Autoreninformation

Dr. Elmar Rieger arbeit seit dem 1.9.1996 im Arbeitsbereich I des MZES. Vorher war er als Hochschulassistent an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim tätig.