Berger, Johannes (Hg.)  
  Zerreißt das soziale Band? vergrößerte Ansicht in neuem Fenster    
  Beiträge zu einer aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte  
  [Mannheimer Jahrbuch für Europäische Sozialforschung, Band 9]  
  314 S., Frankfurt/New York, Campus-Verl., 2005  
  ISBN 3-593-37699-7  
     
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Inhaltsverzeichnis

Informationen zu den Autoren

Abstract

Befürchtungen, eine fortschreitende Rationalisierung und Ökonomisierung unserer Gesellschaft gefährde den sozialen Zusammenhalt, sind weit verbreitet. Die Autoren des neuesten Mannheimer Jahrbuchs zeigen, inwiefern sich Solidarbeziehungen und Moralvorstellungen wandeln, bezweifeln aber, dass dies zwangsläufig in eine Auflösung des sozialen Bandes mündet.
Die hier versammelten Aufsätze gehen auf eine internationale Konferenz "Loss of Social Bonds?" zurück, die unter Leitung von Johannes Berger vom 22. bis 25. September 2002 in Seefeld (Tirol) stattfand. Die Tagung war als Fortsetzung der Konferenzserie "European Societies or European Society?" konzipiert, die von der European Science Foundation im Rahmen der Euresco-Konferenzen unterstützt wurde.

Inhaltsverzeichnis

  Vorwort  
  Einleitung
Johannes Berger
 
I Zum Wandel von Solidarformen und Moralvorstellungen  
  Mehr als eine Zivilgesellschaft: eine gute Gesellschaft
Amitai Etzioni
 
  Zur Veränderung sozialer Bindungen in der Gegenwart
Aafke Komter
 
  Soziohistorischer Wandel in der Struktur moralischer Motivation
Gertrud Nunner-Winkler
 
II Solidarität und soziale Integration in Arbeitsbeziehungen  
  Solidarität am Arbeitsplatz: Fiktion, Fakten und Kräfte
Karin Sanders, Hetty van Emmerik und Werner Raub
 
  Desintegration am Arbeitsmarkt? Eine empirische Analyse zur Stabilität von Erwerbsverläufen
Daniela Grunow, Karin Kurz und Steffen Hillmert
 
III Wandel der Solidarformen in Staat und Familie  
  Solidarität und Solidaritätsbereitschaft im Wohlfahrtsstaat. Theoretische Anmerkungen und einige empirische Befunde
Carsten Ullrich
 
  Nonprofit-Organisationen und der Staat in Österreich - in einer veritablen Beziehungskrise?
Karin Heitzmann
 
  Nach dem Patriarchat
Göran Therborn
 
IV Solidarität und soziale Integration in Europa  
  Leerstelle europäische Solidarität?
Steffen Mau
 
  Die Semantik des konstitutionellen Liberalismus - die USA als Modellfall für die symbolische Konstruktion Europas?
Richard Münch
 
  Autoren  

Autoreninformation

Prof. Dr. Johannes Berger war von 1989 bis 2004 Professor für Soziologie an der Universität Mannheim. Seine Hauptarbeitsgebiete sind soziologische Theorie, Gesellschaftstheorie, sozialer Wandel in Industriegesellschaften und Wirtschaftssoziologie.

Dr. Hetty van Emmerik ist außerordentliche Professorin für Soziologie an der Universität Utrecht in den Niederlanden. Ihre Forschungsinteressen sind soziale Beziehungen (z. B. Mentorenprogramme, Netzwerke) innerhalb von Organisationen und deren Zusammenhang mit verschiedenen Begleiterscheinungen im Beruf wie Zufriedenheit, Engagement, Ermüdung und Einstellung zur Arbeit. Sie ist aktives Mitglied der Academy of Management und der Southern Management Association. Kürzlich wurde ihr für ihre Gutachtertätigkeit der Best Reviewer Award verliehen.

Prof. Amitai Etzioni ist Professor an der George-Washington-Universität in den USA und Direktor des Institute for Communitarian Policy Studies an der gleichen Universität. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Herausgeber der Zeitschrift The Responsive Community. In jüngerer Zeit ist er besonders bekannt geworden durch seine Aktivitäten in der kommunitaristischen Bewegung.

Diplom-Soziologin Daniela Grunow ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg. Ihre Forschungsinteressen sind Arbeitsmarkt, Familie, Geschlechterverhältnis und Lebensverläufe im internationalen Vergleich.

Dr. Karin Heitzmann ist Universitätsassistentin in der Abteilung für Sozialpolitik an der Wirtschaftsuniversität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Armut und Nonprofit-Organisationen.

Dr. Steffen Hillmert ist wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bamberg, Lehrstuhl für Soziologie I. Seine Forschungsinteressen sind Lebensverlaufsforschung, Bildungs-, Berufs- und Arbeitsmarktsoziologie, Gesellschaftsvergleich und Methoden.

Prof. Dr. Aafke Komter ist Inhaberin des Lehrstuhls für Vergleichende Studien in sozialer Solidarität und außerordentliche Professorin im Fachbereich für allgemeine Sozialwissenschaften an der Universität Utrecht in den Niederlanden sowie Leiterin der Abteilung für Sozialwissenschaften am Universitätscollege Utrecht. Sie gehört zum Forscherteam der niederländischen Kinship Panel Study, einer 2001 begonnenen, groß angelegten Längsschnittuntersuchung über Familiensolidarität. Ihre Forschungsinteressen sind Schenken, Reziprozität und soziale Bindungen.

Dr. Karin Kurz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bamberg, Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Lebensverlaufsforschung, Bildung, Arbeitsmarkt, Familie und soziale Ungleichheiten im internationalen Vergleich.

Dr. Steffen Mau ist Juniorprofessor für Sozialpolitik an der Graduate School of Social Sciences (GSSS) der Universität Bremen. Seine Forschungsinteressen liegen in vergleichender Wohlfahrtsstaatsforschung, sozialer Ungleichheit, Europäisierung und politischer Soziologie.

Prof. Dr. Richard Münch ist Professor für Soziologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und ist zzt. Mitherausgeber der Soziologischen Revue und der Zeitschrift für Soziologie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Gesellschaftstheorie und vergleichender Gesellschaftsanalyse.

Prof. Dr. Gertrud Nunner-Winkler ist Leiterin der Arbeitsgruppe Moral am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Entwicklung des Moralverständnisses (aus ontogenetischer und sozialhistorischer Perspektive), Identität, Geschlechtsdifferenzen und Gewalt.

Prof. Dr. Werner Raub ist Professor für Soziologie an der Universität Utrecht in den Niederlanden sowie am Interuniversity Center for Social Science Theory and Methodology (ICS). Seine Forschungsinteressen sind Kooperationstheorie, Anwendungen der Spieltheorie und verwandter formaler Modelle der sozialwissenschaftlichen Theorie und empirischen Forschung sowie Organisationsstudien.

Prof. Karin Sanders ist Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Twente in den Niederlanden. Ihre Forschungsinteressen beinhalten die Erklärung solidarischen Verhaltens und des Engagements innerhalb von Organisationen sowie Determinanten und Auswirkungen informaler Beziehungen zwischen Arbeitnehmern sowie zwischen Arbeitnehmern und ihren Vorgesetzten. Derzeit ist sie Vorsitzende des niederländischen Netzwerks für Human Resources Management.

Prof. Göran Therborn war Professor für Soziologie an der Universität Göteborg in Schweden und ist einer der Direktoren des Swedish Collegium for Advanced Study in the Social Sciences (SCASSS) der Universität Uppsala in Scheden, wo er ein thematisches Forschungsprogramm zu Globalisierung und Modernität entwickelt. Er ist Vorsitzender eines schwedischen Forschungskomitees für Globalisierung und Beiratsmitglied der Swedish Sociological Association.

Dr. Carsten G. Ullrich ist wissenschaftlicher Assistent an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen auf Gesundheits- und Sozialpolitik, Wissenssoziologie und qualitativen Methoden.