Stadt und Demokratie
Die Stadt ist die Wiege der Demokratie und gibt dem Großteil der Deutschen „Heimat“. Diese ist in einer Zeit der Beschleunigung, des Wandels, des Individualismus, der Vielfalt, des Wettbewerbs und der Internationalisierung für alle Bewohner zu gestalten und zu bewahren. Hierbei ist Verständnis, Rücksichtnahme und angstfreies Zusammenleben zu befördern. Je vielgestaltiger die Stadt wird, desto größer ist diese Aufgabe.
Das Gelingen oder das Scheitern demokratischer Prozesse in unserer Gesellschaft entscheidet sich auf lokaler Ebene, also in den Kommunen, wo sich durch Zuzug, Vielfalt, Umbruch und Gegensätze auf engem Raum immer wieder Veränderungen einstellen, die von den Verantwortlichen zu meistern sind. Die regelmäßig wiederkehrende Wahl der Bürgermeister und Gemeinderäte ist ein wichtiger Pfeiler unserer repräsentativen Demokratie. Der Gemeinderat ist das demokratisch legitimierte Entscheidungsorgan. Die gelebte lokale Demokratie erfordert darüber hinaus aber das „Betroffensein“ der Bürgerschaft, wenn es um die Belange der eigenen Stadt geht.
Die Zukunftsfähigkeit unserer Städte liegt weitaus stärker als bisher in der Beteiligungsqualität, mit der die Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger erreichen und mitnehmen. Dabei gilt es, die Vielfalt der Stadtgesellschaft zu erschließen und für eine bereichernde Form eines aktiven Miteinanders zu nutzen. Eine Stadtgemeinschaft ist dann stabil, wenn sich viele mit ihr identifizieren, sie ein gemeinsames Bild ihrer Stadt haben und stolz sind auf ihre Stadt und deren Geschichte.
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz wird in seinem Vortrag die unterschiedlichen Aspekte „lokaler Demokratie“ am Beispiel der Stadt Mannheim beleuchten.