Das Potenzial migrantischer UnternehmerInnen in Deutschland und die Fallstricke im Gründungsprozess

Fragestellung/Ziel: 

Wissenschaftliche Studien belegen, dass migrantische Unternehmerinnen und Unternehmer in einem nicht zu unterschätzenden Maße zur wirtschaftlichen Leistung in den Einwanderungsländern beitragen. Gleichzeitig ist das Gründen eines eigenen Unternehmens auch eine wichtige Möglichkeit zum sozialen Aufstieg von Zuwanderern in der neuen Heimat. Auf dem Weg dorthin müssen Migrantinnen und Migranten allerdings einige formale und informelle Hürden überwinden, die häufig das volle Ausschöpfen ihres unternehmerischen Potenzials verhindern. Im Rahmen dieser Studie werden wir mittels einer Kombination aus Interviews mit Experten und gründungsinteressierten Migranten einerseits und der Analyse von Umfragedaten andererseits untersuchen, wie groß das latente Gründungspotenzial bei Migranten tatsächlich ist und welche besonderen Probleme sie beim Gründungsversuch überwinden müssen.

Arbeitsstand: 

Im Jahr 2024 haben wir hauptsächlich an der systematischen Literaturauswertung zu Unterschieden in der Behandlung von Individuen und Unternehmensgründer*innen durch Finanzinstitutionen weitergearbeitet. Wir haben etwa 130 relevante wissenschaftliche Artikel doppelt kodiert und sind jetzt dabei, unseren Artikel über die Ergebnisse zu entwerfen und überarbeiten. Zusätzlich bereiten wir ein Feldexperiment vor, das untersuchen soll, ob deutsche Banken unterschiedlich auf Anfragen von Gründungswilligen reagieren, wenn wir deren Geschlecht und Migrationshintergrund variieren. In diesem Teil des Projekts bereiten wir aktuell eine Einreichung des Designs als „registered report“ vor, um den Prinzipien von „open science“ bestmöglich Rechnung zu tragen.

Fact sheet

Finanzierung: 
MZES
Laufzeit: 
2019 bis 2025
Status: 
in Vorbereitung
Datenart: 
Feldexperiment, Interviews
Geographischer Raum: 
Deutschland, später möglicherweise Ausweitung auf andere europäische Länder

Veröffentlichungen