Familienbeziehungen und kindliches Wohlbefinden in Trennungsfamilien

Fragestellung/Ziel: 

Zahlreiche Forschungsergebnisse, vorgelegt vor allem für die USA, weisen darauf hin, dass sich die Trennung der Eltern negativ auf Kinder auswirkt und dass Kinder, die mit einem alleinerziehenden Elternteil oder mit einem Stiefelternteil leben, bei einer Reihe von kognitiven und sozialen Fähigkeiten schlechter abschneiden als Kinder, die mit beiden biologischen Eltern im Haushalt aufwachsen. Allerdings sind die Mechanismen, die zu diesem schlechteren Abschneiden führen, weit weniger klar.

Mit dem Projekt „Konflikte in Trennungsfamilien und kindliches Wohlbefinden“ soll einer der in der Literatur identifizierten Zusammenhänge näher untersucht werden. Konflikte werden häufig als Grund für die schlechtere Performanz von Kindern, die nicht in traditionellen Familienformen aufwachsen, angeführt, doch nur wenige Studien untersuchen die zugrundeliegenden Mechanismen explizit. Das umfangreiche Fragenprogramm des Deutschen Familienpanels pairfam erlaubt es uns, verschiedene Konfliktarten (z.B. zwischen den biologischen Eltern, zwischen der Mutter und ihrem neuen Partner, zwischen dem Kind und jedem biologischen Elternteil oder zwischen dem Kind und dem neuen Partner) zu analysieren. Der Fokus des Projekts liegt auf Kindern in der Altersgruppe 8 bis 16 Jahre.

Arbeitsstand: 

Ein Schwerpunkt unseres Projekts war es zu untersuchen, ob Veränderungen in der Familienstruktur mit einem Anstieg des Stressniveaus der Kinder verbunden sind. Dafür verwendeten wir einen im Blut der Kinder gemessenen Biomarker als objektiven Stressindikator, der uns in den KiGGS-Daten des Robert-Koch-Instituts zur Verfügung steht. Wir haben sowohl den Wechsel in eine Alleinerziehendenfamilie als auch den Wechsel in eine Stieffamilie analysiert. Das Papier wurde auf Konferenzen vorgestellt und befindet sich im Review-Verfahren. In einem neuen Papier fokussieren wir uns mit Hilfe norwegischer Registerdaten auf die Entwicklung der schulischen Leistungen der Kinder im Zusammenhang mit der neuen Familienstruktur. Dabei betrachten wir neben Alleinerziehenden und Stieffamilien auch Kinder im Wechselmodell, also in einem Arrangement, bei dem sie mindestens 30 Prozent der Zeit bei jedem biologischen Elternteil leben. Die Studie wird momentan zur Publikation vorbereitet.

Fact sheet

Finanzierung: 
DFG
Laufzeit: 
2018 bis 2024
Status: 
laufend
Datenart: 
Survey-Daten
Geographischer Raum: 
Deutschland

Veröffentlichungen