Filterblasen, politische Polarisierung und Alternativmedien
Fragestellung/Ziel:
In den letzten Jahren wurde immer wieder behauptet, dass soziale Medien und personalisierte Online-Suchergebnisse zu selektivem Nachrichtenkonsum führen und so die Entstehung von Filterblasen und Echokammern befördern. Auch lässt sich eine zunehmende Verbreitung von populistischen Onlinemedien mit teils faktisch falschen Inhalten beobachten. Ernsthafte Konsequenzen für das Funktionieren demokratischer Gesellschaften und das Vertrauen in politische Institutionen und Prozesse werden befürchtet. Die Datenlage zur Situation in Deutschland ist allerdings dünn und nur wenige Studien haben diese Phänomene empirisch sorgfältig untersucht. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt, ob soziale Medien und personalisierte Suchergebnisse zu homogenen Nachrichtendiäten führen, wie verbreitet populistische Onlinemedien in Deutschland sind und wie Nutzer mit deren Inhalten in Kontakt kommen. Besonderes Augenmerk legt das Projekt auf die Daten, die sowohl Onlineverhalten, als auch politische Einstellungen und Verhaltensweisen abbilden sollen. Dazu werden sog. Webtrackingdaten mit Umfragedaten verknüpft, um ein detailliertes Bild der Nachrichtennutzung der Studienteilnehmer zu erstellen.
Arbeitsstand:
Aktuell untersucht das Projekt Nachrichtenkonsum auf Webseiten von Alternativmedien. Dazu wurden Nachrichten von entsprechenden Plattformen geladen und thematisch kategorisiert. Der Nachrichtenkonsum zu den jeweiligen Themen wird nun als Prädiktor von Einstellungen zum jeweiligen Thema untersucht.